Sinkende Zuschauerzahlen

Rallye Akropolis zieht um

Nach drei Jahren in Athen kehrt der traditionsreiche WM-Lauf der griechischen Metropole wegen Problemen mit Umweltschützern und mangelndem Zuschauerzuspruch den Rücken.

<strong>UMZUG:</strong> Die Akropolis-Rallye sucht eine neue Heimat

Ausgerechnet Aris Vovos fand vor dem Start der Rallye Akropolis harte Worte: „Ehrlich gesagt, halte ich das Experiment, die Rallye nach Athen zu holen, für gescheitert“, sagte der Lokalmatador. Vovos beklagte, dass die Prüfungen im Norden der griechischen Hauptstadt zu hart seien, außerdem bemängelt er zu geringe Zuschauerzahlen. „Wenn wir die Superspecial mal außer Acht lassen, sind im Norden deutlich mehr Fans an den Strecken, und ich finde, die Rallye Akropolis sollte einen gewissen Zuschauerzuspruch haben.“

 

Steckenchefin Anita Passalis ist absolut der gleichen Meinung: „Offensichtlich nehmen die Zuschauer die Prüfungen im Norden deutlich besser an. Dort ist die Gegend deutlich ländlicher. Die Menschen nutzen die Chance einen Kurzurlaub zu machen, um ihre Alltagssorgen hinter sich zu lassen.“

 

Doch die mäßig besuchten Pisten sind nur der halbe Grund für den erneuten Standortwechsel des griechischen WM-Laufes. Die Umgebung von Athen, wo mit fünf Millionen Einwohnern fast die Hälfte aller Griechen beheimatet ist, bietet nur wenig rallyetaugliches Terrain. Da im Vorjahr die einzige Bergkette nördlich der Hauptstadt schwer von Waldbränden beeinträchtigt wurde, weiteten die Behörden in Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen einige Naturschutzbereiche aus. Eine Prüfung der diesjährigen Rallye musste gekürzt werden, für die Zukunft erwarten die Organisatoren noch schwerwiegendere Hindernisse. „Wir wollen selbstverständlich die Natur nicht zusätzlich belasten, also weichen wir aus“, sagt Anita Passalis.

 

Die oberste Routenplanerin der Veranstaltung kann allerdings nicht sagen, wohin die Reise geht. Der beliebte Startort Itea, südlich des legendären Delphi, rückt wieder ins Blickfeld. Allerdings spricht dagegen, dass das Hafenstädtchen drei Autostunden nordwestlich von Athen ein eher kleines Nest ist. Favorit ist die Provinzmetropole Lamia nördlich von Athen, wo die Rallye einige Jahre vor dem Umzug in die Hauptstadt stationiert war. „Eine neue Autobahn nach Lamia wird in diesem Winter fertig gestellt. Damit wäre das Rallye-Hauptquartier besser erreichbar als früher“, argumentiert Passalis. Die genutzten Prüfungen im Parnassos-Gebirge wären bei beiden Startorten die gleichen.

 

Sorgen macht der Streckenchefin der neue Rotationskalender, der die Griechen 2010 zum Aussetzen zwingt. Der Veranstalter fürchtet um Sponsorgelder und erwartet größere Schwierigkeiten bei den Behörden. „Wenn du den verantwortlichen Leuten klar machen willst, dass wir hier eine wichtige und einzigartige Veranstaltung haben, argumentiert es sich einfach viel leichter, wenn es dieses Ereignis auch in jedem Jahr gibt“, sagt Anita Passalis.

 

Die Bilder der Akropolis-Rallye 2008...

 

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