Pleite in Mexiko

Rätselraten bei Ford

Als nicht konkurrenzfähig entpuppte sich das Ford-Werksteam bei der Rallye Mexiko. Nun beginnt die Ursachenforschung.

<strong>CHANCENLOS:</strong> Mikko Hirvonen fuhr der Konkurrenz hinterher

Mikko Hirvonen musste am Freitag als Erster auf die mit einer dicken Staubschicht überzogenen Schotterprüfungen starten. Damit übernahm der 29-Jährige für die nachfolgenden Teilnehmer die undankbare Rolle des „Straßenfegers“, die ihn viel Zeit kostete. Am Ende der ersten Etappe lag er bereits mit einem Rückstand von 1.31,5 Minuten nur auf Rang sechs. Im Laufe des Samstags konnte er sich zwar um eine Position verbessern, holte aber nicht so viel Zeit auf wie erhofft. Auf der vorletzten von 21 gefahrenen Wertungsprüfungen ließ Teamkollege Jari-Matti Latvala am Sonntag Hirvonen passieren, der damit dieser seinen 100. Start bei einer WM-Rallye als Vierter beendete.

 

„Das war eine schwierige Veranstaltung für uns“, bekannte Hirvonen anschließend. „Nach dem Sieg in Schweden hatte ich ein besseres Resultat erwartet. Aber ich fand hier in Mexiko zu keiner Zeit einen guten Rhythmus und konnte nicht so hart angreifen, wie ich wollte – wenn ich es trotzdem versuchte, dann rutschte ich stets von der idealen Linie und verlor noch mehr Zeit. Wir haben viele verschiedene Dinge ausprobiert, aber keine rechte Antwort gefunden. Kurzum: Da wir nicht in der Lage waren, um Platz eins zu kämpfen, muss ich mit den eingefahrenen Punkten zufrieden sein – dies ist speziell zu Beginn der Saison sehr wichtig für uns.“

 

Jari-Matti Latvala gewann dem Ergebnis einen positiven Aspekt ab – auch wenn er lieber um einen Platz auf dem imaginären Podest konkurriert hätte: „Nach Schweden habe ich das Ziel erneut ohne jedes Problem erreicht, dies stärkt mein Selbstbewusstsein enorm“, so der 24-Jährige. „Ich bin von Prüfung zu Prüfung immer schneller geworden. Zu Beginn der Rallye waren wir noch mit einer zu weichen Fahrwerksabstimmung unterwegs – eine Folge der verregneten Testfahrten vor dieser Veranstaltung. Als wir dies erkannt und geändert haben, war der Zeitverlust bereits zu groß. 500 Meter vor dem Ziel der letzten ,echten‘ Prüfung nahmen wir dann Tempo heraus und tauschten dadurch mit Mikko die Plätze – für mich überhaupt kein Problem, denn dies ist mein Job.“

 

Doch nicht nur das verpatzte Setup machte Latvala für die Niederlage verantwortlich. „Weil unser Motor mehr auf Drehmoment ausgelegt ist, haben wir nur fünf Gänge, Citroen aber ein Sechsgang-Getriebe. In diesen Höhenlagen könnte sie dadurch ein Vorteil haben“, erklärte Latvala.

 

Teamchef Malcolm Wilson erlebte nach eigenen Worten eine der für ihn „schwierigsten Rallyes der vergangenen Zeit“: „Wir haben speziell auf der ersten Etappe zu viel Zeit verloren und wissen im Moment noch nicht genau, warum“, so der Brite. „Aber wir werden der Ursache auf den Grund gehen, sie beheben und mit geballter Kraft zurückschlagen. Mikko Hirvonen fand aus diesem Grund nicht das notwendige Vertrauen ins Auto, als er als erster in die Wertungsprüfungen starten musste. Jari-Matti Latvala lieferte einen perfekten Job ab und unterstützte seinen Teamkollegen genau so, wie wir dies mit ihm vor dem Beginn der Saison vereinbart hatten.“

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Mexiko 2010...

 

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