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Provera: "2001 war ein Lehrjahr!"

Vor dem Saisonstart in Monte Carlo spricht Peugeot-Sportchef Corrado Provera über die Lehren, die er aus der vergangen Saison gezogen hat und seine Ziele für 2002.

Peugeot 206 WRC.

Mit dem wohl stärksten Team der Rallye-WM will Peugeot schon beim ersten Lauf der Weltmeisterschaft, kommende Woche in Monaco, voll angreifen. Nach dem Querelen um den Wechsel von Richard Burns beigelegt werden konnten, hofft Teamchef Corrado Provera auf einen gelungen Saisonstart.

 

[b]Mit welchen Gefühlen fahren Sie zum Saisonstart 2002?[/b]

"Im Jahr 2000 hatten wir einen chaotischen Start in die Saison, aber unser unglaublicher Endspurt zum Ende des Jahres brachte uns den WM-Titel in der Fahrer und Teamwertung. Im letzten Jahr wiederholte sich unsere Ausfallserie beim Saisonstart, einziger Unterschied: wir waren damals die Champions und konnten uns solche Ausfälle in den Augen mancher Beobachter nicht leisten. Unser Team war noch jung, mit der 2001er Version unseres Autos hatten wir Probleme. Aber die Solidarität und Motivation im Team halfen uns diese Schwierigkeiten zu beseitigen."

 

[b]Der Peugeot 206 WRC scheint auch in diesem Jahr äußerst stark zu sein.[/b]

Das 2000er Auto war verdammt gut, aber anfällig auf rauheren Strecken. Unser letztjähriges Auto brauchte etwas Entwicklungszeit um eine richtige Renn-Maschine zu werden. Für mich war der entscheidende Wendepunkt in der vergangenen Saison die Safari-Rallye wo wir sechs Punkte holen konnten. Danach galt es das Auto nahezu unschlagbar zu machen. Mit sechs Siegen, darunter vier Doppelsiege, gab es allen grund zufrieden zu sein. Der 206 WRC hat auf jeden Streckentyp gewinnen können und unsere vier Fahrer konnten jeweils einen Sieg einfahren. Ich denke das spricht für die Stärke unseres Autos."

 

[b]Nachdem zweimaligen Gewinn des Konstrukteurstitels, wo liegt in diesem Jahr noch eine Steigerungsmöglichkeit?[/b]

Mehr denn je werden wir das Team sein welches es zu schlagen gilt. Unser Ziel wird es sein, die Fehler in der ersten Saisonhälfte die wir im Jahr 2000 und 2001 machten zu vermeiden. Die Meisterschaft geht über 14 Runden und der Hersteller den wir repräsentieren hat jedes Recht von uns vollen Einsatz zu fordern und das über die gesamte Saison."

 

[b]Was sind die Lehren die sie aus den Problemen der letztjährigen Saison ziehen?[/b]

"Im Verlauf der vergangenen Saison haben wir unsere Probleme genau analysiert. Heute profitieren wir von diesen technischen Erfahrungen, das Team hat mehr Vertrauen entwickelt, aber vermeidet den Bogen zu überspannen und bleibt konzentriert. Wir werden von der Stärke unseres Autos profitieren und sollten nicht zuviele Neuerungen einbringen. Aber auch durch unsere Fahrerbesetzung werden wir sehr stark sein. Niemand ist unschlagbar, aber alle diese Faktoren versetzen uns in eine starke Ausgangsposition."

 

[b]Mit solch starken Fahrern und der neue Möglichkeit drei Autos für Herstellerpunkte zu nominieren, dürfte doch ein großer Vorteil für Sie entstanden sein?[/b]

"Das ist es in der Tat. Aber diese Regelung der FIA bringt noch viel mehr Möglichkeiten mit sich. Es eröffnet enorme Vorteile für den gesamten Rallyesport. Die Teamchefs haben nun einen Joker in der Hand, sollte eines der ersten beiden Autos ausfallen. Das hebt den Standard im Starterfeld und garantiert eine hohe Qualität für die gesamte Meisterschaft."

 

[b]Hat der Erfolg in der Rallye-Weltmeisterschaft auch einen Einfluss auf die Verkaufszahlen in Ihrem PKW-Bereich?[/b]

"Es ist offensichtlich das der Motorsport hilft das Markenimage zu verbessern und einen gewissen Stolz an unsere Mitarbeiter und Kunden zu vermitteln. Aber wenn unsere PKW's nicht konkurrenzfähig wären, würden auch unsere Erfolge im Sport nicht viel nützen."

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