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Prokop gewinnt JWRC-Wertung

Kris Meeke war der schnellste Junior im Feld. Den Sieg entschied aber Martin Prokop für sich, der sich jedoch wegen des tragischen Unfalls nicht richtig freuen konnte.

<strong>FAIRER VERLIERER:</strong> Kris Meeke beglückwünscht Martin Prokop

In Abwesenheit der Top-Fahrer von Suzuki zählte die Citroën-Truppe zu den Siegesanwärtern bei der Rally Catalunya. Und so wurde Kris Meeke der Favoritenrolle gerecht, der von Beginn an das Tempo vorgab und sich nach und nach von der Konkurrenz absetzen konnte. Schon nach drei Prüfungen konnte der Nachwuchspilot aus Großbritannien einen Vorsprung von dreißig Sekunden auf den Tschechen Martin Prokop herausfahren und das Ergebnis schien fest zustehen.

 

Doch dann passierte es. In der vierten Prüfung stand der von Jari-Matti Latvala abgestellte Ford Focus WRC auf der linken Fahrbahnseite, Kris Meeke schätzte die Warnung der Zuschauer falsch ein, knallte mit der Fahrerseite dagegen und bewältigte die restlichen Kilometer mit einem Dreirad. Der Citroën-Pilot schleppte sich mit einem zweieinhalb Minuten Rückstand ins Ziel und versuchte dann zurück in den Service zu kommen.

 

Die spanische Polizei hatte jedoch Einwände bezüglich der Fahrtauglichkeit und nach langen Verhandlungen konnte der 26-jährige die Fahrt mit einer Polizeieskorte fortsetzen. Alles in allem kostete dieses Abenteuer den ambitionierten McRae-Schützling rund drei Minuten Strafzeit, was ihn außerhalb der Punkteränge katapultierte.

 

Während an der Spitze alles seinen Lauf nahm und Prokop seinen ersten JWRC-Sieg entgegenfuhr, begann Meeke eine sehenswerte Aufholjagd. Insgesamt zwölf der vierzehn Bestzeiten entschied der junge Fahrer für sich und konnte sich letztendlich auf die dritte Position vorkämpfen. Hinter dem Überraschungssieger Prokop, der im Vorjahres-C2 von Dani Sordo an der JWRC teilnimmt und als Asphalttest die diesjährige Monte gewählt hat, konnte Bernd Casier mit dem zweiten Rang ein gelungenes Debüt feiern. Der Belgier startet in diesem Jahr am Steuer des Renault Clio S1600, mit dem Renato Travaglia im Vorjahr Europameister wurde.

 

Die restlichen Punkteränge entschieden die Suzuki-Piloten Jozef Beres und Michal Kosciuszko, die auf Renault setzenden Conrad Rautenbach und Fatih Kara sowie der ehemalige Junior-Weltmeister und Sordo-Ersatz Brice Tirabassi für sich. Überschattet wurde das JWRC-Wochenende vom tragischen Unfall in der zweiten Wertungsprüfung, als der Beifahrer Jörg Bastuck nach einem Ausritt vom nachkommenden Fahrzeug erfasst und trotz schneller medizinischer Versorgung im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag.

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