Rallye News

Premiere für Mille Pistes

Als vermutlich einziger Lauf des WM-Kalenders 2004 wird die Rallye Neuseeland nach dem heftig umstrittenen ?Mille Pistes?-System ausgetragen.

<strong>Morgenstund hat...</strong> - Die Piloten müssen Dank Mille Pistes früh raus

Eines steht für die Verfechter des gepflegten Driftwinkels schon vor Beginn der Rallye Neuseeland fest: Ihre Wecker werden um einige Stunden früher klingeln als bislang gewohnt. Der Grund hierfür liegt im so genannten ?Mille Pistes?-Konzept verborgen, das ursprünglich für sämtliche WM-Läufe dieser Saison zur Anwendung kommen sollte ? aufgrund von Protesten seitens der Fahrer, Teams, Veranstalter und auch Zuschauer nach diesem Probelauf aber aller Voraussicht nach wieder in der Kuriositätenkiste verschwinden wird.

 

Wichtigste Änderung: Die Rallye-Teams dürfen im Vorfeld der Veranstaltung die einzelnen Wertungsprüfungen nur noch einmal besichtigen, um ihren Aufschrieb ? das ?Gebetbuch? ? zu erstellen. Ein zweites Abfahren der Strecken ist erst im Morgengrauen vor Beginn der jeweiligen Tagesetappen zulässig.

 

?Dadurch erlangt die erste Passage eine enorme Bedeutung?, erläutert Michael Park, der Copilot von Ford-Werksfahrer Markko Märtin, den Unterschied. ?Denn nur danach haben wir noch die Gelegenheit, auch anhand der Videoaufnahmen unserer Onboard-Kamera unseren Aufschrieb zu kontrollieren. Der enge Zeitplan zwingt uns, die letzten Korrekturen noch im Auto vorzunehmen ? das ist meines Erachtens nicht ideal.?

 

Doch Park gewinnt dem neuen System auch positive Seiten ab: ?Das frühmorgendliche Abfahren der Wertungsprüfungen erleichtert uns später die Wahl der richtigen Rallye-Pneus von Michelin?, so der Brite, der ab dieser Saison ebenso wie seine Kollegen auf die zusätzlichen Informationen der so genannten ?Gravel-Crews? verzichten muss, die noch in der vergangenen Saison die Strecken bis kurz vor dem Start ihrer Einsatz-Teams einem letzten Check unterziehen durften.

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