Debüt Mini S2000

Premiere für BMW-Triebwerk

Nicht nur bei Prodrive ist man gespannt, wie sich der Mini S200 schlagen wird. Rückschlüsse lassen sich bereits auf die WRC-Version schließen.

<strong>PREMIERE:</strong> Es gibt wieder einen aktuellen BMW-Motor im Rallyesport

Doppelpremiere in Portugal. Erstmals wird der Mini Countryman eingesetzt, erstmals gibt es einen S2000 mit 1.6-Liter-Turbomotor. Bei der Konkurrenz stehen deshalb die beiden Fahrer Armindo Araujo und Daniel Oliveira unter besonderer Beobachtung, denn auf das BMW-Triebwerk im Mini ist man besonders gespannt. Einen Unterschied zwischen S2000-Motor und WRC-Variante gibt es kaum, wie Prodrive-Technikchef David Lapworth erklärt. "Von der PS-Zahl gibt es keinen Unterschied", so Lapworth gegenüber Autosport zitiert. "Das Schwungrad ist beim WRC-Boliden anders. Das ist aber der einzige Unterschied."

 

Von außen betrachtet wird der Mini WRC eine andere Frontschürze und einen gewaltigen Heckflügel bekommen. "Außerdem hat das WRC Fenster aus Plexiglas", führt Lapworth weitere Unterschiede aus. "Die Bremsen sind auf Schotter gleich, aber auf Asphalt dürfen wir beim WRC ein Kühlsystem und einen weiteren Bremssattel verwenden."

 

Auch wenn sich S2000 und WRC in vielen Dingen ähneln, so will Lapworth nur bedingt Rückschlüsse auf den kommenden Mini WRC ziehen. "Es kommt natürlich auf die Strecke an. Der S2000 ist zwischen einer halben und einer Sekunde langsamer als der WRC. Auf einer kurvigen Strecke, wie auf Zypern, bringt die Aerodynamik nicht den Vorteil, den sie bei einer schnellen Rallye wie in Finnland bringen würde", meinte Lapworth. "Der Speed hängt auch mit der Abstimmung zusammen. Man kann das Auto zum Beispiel so abstimmen, dass man die Stabilität, die durch die mangelnde Aerodynamik schlechter ist, ausgleicht. Damit ist es dann einfacher zu fahren. Also hängt auch viel vom Fahrer ab."

 


PREMIERE: In Portugal wird erstmals der Mini S2000 eingesetzt

 

Selbst wenn der Mini S2000 in Portugal nicht auftrumpfen wird, so hat Prodrive noch genügend Pfeile im Köcher. "Wir haben unsere Munition noch nicht verschossen", verkündet Lapworth. Zwar wurde die Entwicklung mittlerweile eingestellt, um sich optimal auf die Premiere in Sardinien vorzubereitet, doch ein Nachteil ist das nach Ansicht des Prodrive-Ingenieur nicht: "Wir glauben, wir haben die Entwicklung zum richtigen Zeitpunkt gestoppt. Wenn wir in Sardinien ein oder zwei Zehntelsekunden von der Spitze weg sind, dann ist es kein Weltuntergang. Sollten wir eine Sekunde langsamer sein, dann würde man bei uns lange Gesichter sehen. Wir sollten sehr knapp an Ford und Citroën dran sein. Das ist zumindest unser Ziel."

 

Für Prodrive steht eine Menge auf dem Spiel. Floppt das Mini-Projekt, wäre der hart erarbeitete Ruf als erfolgreiche Motorsportschmiede im Eimer. "Man kann natürlich alles falsch machen. Aber es gibt im Reglement nicht genug Freiheiten, damit man sich komplett vertut", glaubt Lapworth. "Der Unterschied zwischen dem besten Auto und dem Rest entsteht aus dem Zusammenspiel von hunderten Details. Es gibt keine magischen Zutaten. Das beste Auto braucht den besten Motor, das leichteste Chassis, die beste Aerodynamik, das beste Fahrverhalten, die besten Fahrer und so weiter. Das macht dann den Unterschied aus."

 

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