WM

Portugal: Meeke bestimmt das Tempo, Latvala fällt weit zurück

Nach dem Feuer-Drama auf WP 5 ging es auch auf den zwei anderen Prüfungen der Nachmittags-Schleife heiß her. Jari-Matti Latvala quälte sich ohne Servolenkung durch Portugal, die Hyundai-Piloten fingen sich Reifenschäden ein und Citroen-Pilot Kris Meeke zeigt weiter seine Klasse.

Nach den drei Wertungsprüfungen des Nachmittags gab es für Kris Meeke nur kurzfristig einen Grund, nicht vollends zufrieden zu sein: Die Neutralisation von WP 5 „Ponte de Lima“ nach den beiden Feuerunfällen von Hayden Paddon und Ott Tänak. „Es ist schade, dass wir durch die Prüfung nur durchrollen konnten. Wir hatten eine gute Reifenwahl und hätten sie hier am besten nutzen können.“

Eine gute Zeit erwarteten wohl auch die Stewards vom Nordiren. Sie errechneten für ihn im Nachhinein eine Zeit, die 5,2 Sekunden schneller war als die tatsächlich gefahrene Bestzeit von Dani Sordo im Hyundai i20 WRC. Mit dieser geschenkten und zwei weiteren „echten“ Bestzeiten am Nachmittag setzt sich Meeke weiter von seinen Verfolgern ab und untermauert damit seine Rolle als Geheimfavorit auf den Sieg der Rallye Portugal.

Vor den beiden Super Specials im Stadtzentrum von Porto hat Meeke einen Vorsprung von 35,2 Sekunden gegenüber Sebastien Ogier. Der Weltmeister in VW-Diensten überstand die harte und steinige erste Etappe ohne nennenswerte Probleme und kam trotz seiner Rolle als Straßenkehrer gut zurecht. Nur 3,8 Sekunden hinter Ogier liegt Dani Sordo im besten Hyundai i20 WRC. Der Spanier zeigte am Nachmittag eine gute Pace, fing sich auf WP 7 aber einen Reifenschaden ein, der ihn rund zehn Sekunden und damit den zweiten Platz kostete. Sordos Teamkollege Thierry Neuville erreichte das Ziel von WP 7 übrigens auch mit einem Platten und einer demolierten Stoßstange. Der Belgier verlor ebenfalls zehn Sekunden und ist aktuell fünfter hinter Andreas Mikkelsen im Polo WRC.

Dahinter reihen sich Stephane Lefebvre (Citroen), der auf der letzten WP mit der viertbesten Zeit aufhorchen ließ, sowie die beiden Ford-Werksfahrer Mads Ostberg und Eric Camilli ein. Jari-Matti Latvala wird indes wieder seiner Rolle als Dauer-Pechvogel gerecht. Die Nummer 2 von VW mühte sich fast den gesamten Nachmittag mit einer defekten Servolenkung ab, die bei einem Schlag auf WP 5 kaputt ging. „Das Problem sind die Spurrillen. Die sind so hart zu den Händen. Ich bin wirklich froh, dass wir im Ziel sind.“ Das Resultat sind neben sehr schweren Armen über drei Minuten Zeitverlust.

Ganz aus dem Rennen musste sich indes Henning Solberg verabschieden. Der Norweger legte seinen Ford Fiesta WRC in WP 6 aufs Dach, er und Copilotin Ilka Minor blieben dabei aber unverletzt.

In der WRC 2 zieht Skoda-Werkspilot Pontus Tidemand weiter einsam seine Kreise. Der Schwede hat 30 Sekunden Vorsprung auf Nicolas Fuchs (Skoda) und 40 auf Elfyn Evans (Ford). Tidemands Teamkollege Jan Kopecky musste dagegen vorzeitig Feierabend machen, weil er sich zwei Plattfüße einfing, aber nur ein Reserverad an Bord hatte.

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