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Peugeot-Löwen zeigen auch auf Schotter ihre Michelin-Krallen

Mit dem Erfolg von Marcus Grönholm sowie dem zweiten Rang seines Teamkollegen Richard Burns feiert Michelin-Partner Peugeot bereits zum vierten Mal in Folge einen Doppelsieg.

:: Richard Burns ::

Mit weiteren 16 Punkten für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft behauptet der französische Hersteller seine Führung im Zwischenklassement souverän. Auch die Fahrerwertung befindet sich fest in der Hand der Peugeot-Löwen: Durch seinen zweiten Saisonsieg baute Grönholm seinen Vorsprung auf Teamkollege Gilles Panizzi auf elf Punkte aus. Nur einen Zähler dahinter folgt der amtierende Weltmeister Burns auf Rang drei.

 

Steiniger Weg zum Erfolg: Die diesjährige Ausgabe der Rallye Zypern stellte sich als noch anspruchsvoller heraus als im Vorfeld erwartet. Nicht, dass die winkligen Schotterpisten mit ihren unzähligen Schlaglöchern, die im Cockpit herrschende Hitze und der Staub für die World Rally Cars und ihre Insassen nicht schon Herausforderung genug gewesen wären: Auf der zwölften Wertungsprüfung ? der sechsten der zweiten Rallye-Tages ? sorgte ein plötzlich einsetzender Gewittersturm mit sintflutartigen Regenfällen für irreguläre Verhältnisse auf der Strecke. ?Es regnete wie aus Eimern?, berichtete beispielsweise Hyundai-Pilot Armin Schwarz. ?Auf der Strecke stand das Wasser zentimetertief, und es war total schlammig.? Dank seiner Michelin-Pneus konnte der Franke aber gerade aus diesen extremen Bedingungen Kapital schlagen und sich als Viertschnellster aus dem Schlamassel retten: ?Wir hatten einen Reifen gewählt, der besonders auf die sandigen Bedingungen dieser Prüfung abgestimmt war. Im Regen funktionierte dieser Pneu auch sehr gut.? Schlussendlich durfte sich der Deutsche am Ende der Rallye über den siebten Gesamtrang freuen, der für Hyundai einen wichtigen Punkt in der Markenweltmeisterschaft bedeutet.

 

Dabei trennten Schwarz nur 1,9 Sekunden von Colin McRae und damit von einem weiteren Konstrukteurs-Punkt sowie einem Zähler in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Der Ford-Pilot aus Schottland war als Führender in den dritten und letzten Rallye-Tag gestartet, sah sich auf den letzten sechs Prüfungen aber von Peugeot-Mann massiv unter Druck gesetzt. In WP 16 folgte die erste Vorentscheidung: McRae rollte seinen Focus aufs Dach und händigte damit dem Finnen die Führung aus. Zwei Prüfungen später wiederholte der Highländer dieses Missgeschick und fiel weiter zurück. ?Colins Pech ist natürlich unser Glück?, kommentierte der Sieger anschließend. ?Andererseits bin ich davon überzeugt, dass wir ihn auch unter normalen Umständen noch abgefangen hätten.?

 

Während Grönholm somit ungefährdet seinem zweiten Saisonsieg entgegen steuern konnte, musste Richard Burns um seinen zweiten Platz noch hart kämpfen: Nach der vorletzten Prüfung lag der Brite noch 1,6 Sekunden hinter Tommi Mäkinen auf Rang drei. Die abschließenden 9,41 Kilometern bewältigte der Peugeot-Pilot dann aber in Bestzeit und nahm dem Subaru-Fahrer 3,8 Sekunden ab. Harri Rovanperä rundete als Viertplatzierter die überzeugende Vorstellung des französischen Teams ab. Peugeot-Sportchef Corrado Provera: ?Wir haben bewiesen, dass unser 206 WRC auf Asphalt und auf schnellem Schotter gewinnen kann. Was uns fehlte, war ein Erfolg auf rauen Pisten wie hier in Zypern oder auch in Griechenland oder Kenia. Dies ist uns nun gelungen ? auch weil die Schotterreifen von Michelin einen enormen Schritt gemacht haben.?

 

Mit dem Skoda-Piloten Kenneth Eriksson auf Rang neun sowie dem zehnten Rang des vierten Peugeot mit Gilles Panizzi am Steuer beendeten insgesamt sechs Michelin-Partner die äußerst selektive Rallye Zypern in den Top Ten. Wenig Grund zur Freude hatte das Mitsubishi-Werksteam: François Delecour erreichte als einziger Lancer-Pilot das Ziel ? auf dem 13. Rang. Dennoch konnte er seinem Abschneiden durchaus Positives abgewinnen: ?Wir haben wieder viel über das Auto gelernt. In Argentinien sollten wir deshalb auf den Ergebnislisten weiter oben zu finden sein.?

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