Darf man den Gerüchten glauben, plant Petter Solberg eine komplette Saison mit seinem frisch erworbenen Citroën Xsara WRC. Das Chassis stammt vom Citroën-Werksteam und wurde 2003 auf Stapel gelegt. „Ich glaube, es war das letzte Auto, das wir da hatten“, sagt Citroën-Teammanager Sven Smeets. Solberg hat ein Fullspec-Auto mit drei aktiven Differenzialen bekommen, bei Rallyes mit rutschigem Untergrund ein klarer Vorteil. Der frühere Subaru-Pilot sucht noch nach Geldgebern für die Saison.
Eigentlich hatte der Norweger nach einem C4 Ausschau gehalten, „aber das aktuelle Auto verkaufen wir nicht“, sagt Sportchef Olivier Quesnel, der Angst hat, seine Technologie könnte der Konkurrenz in die Hände fallen.
Solberg hat auch mit Ford verhandelt, um eventuell einen 2008er Focus zu erstehen. Sich einfach bei Stobart einzumieten, kam für den früheren Weltmeister nicht in Frage. „Ich will die Kontrolle über alles haben“, lässt der Spydeberger verlauten. Laut Ford-Teamchef Malcolm Wilson steckt Solbergs Schwiegervater hinter dem Citroën-Deal. Angeblich gibt es Pläne, den Xsara später zum Rallycross-Auto umzurüsten.
Um die Konkurrenzfähigkeit seines sechs Jahre alten Boliden muss sich Solberg anscheinend keine Sorgen machen. Sein älterer Bruder Henning bestreitet jedenfalls, dass es sich bei dem Auto um einen Notnagel handelt. „Petter hat das sehr clever gemacht. Er hat den Ford und den Xsara zusammen auf Schnee getestet, und der Xsara war das schnellere Auto.“ Dennoch hat Solberg, der Ältere keine Angst, vom jüngeren beim Heimspiel in Norwegen abgeledert zu werden: „Petter schneller als ich? Vergiss es.“
