Die Hoffnungen von Petter Solberg erfüllten sich nicht. Wieder einmal. Statt in Wales um das Podium zu kämpfen, muss der Norweger vorzeitig die Koffer packen. Auf dem Weg zur ersten Tagesprüfung fing sein Citroën DS3 durch eine undichte Benzinleitung Feuer, Solberg und Co Chris Patterson konnten den Brand zwar zügig löschen, mussten aber die Rallye vorzeitig beenden. Ein Restart scheint ausgeschlossen, durch die hohe Strafzeit wegen der verpassten Prüfungen würde Solberg im Klassement weit zurückgeworfen werden. Ein bitterer Schlusspunkt für den Sympathieträger, der stärker als je um seine weitere WRC-Karriere kämpfen muss.
Zu Beginn der Prüfung sah es aus, als ob Jari-Matti Latvala die Führung an sich reißen könnte. Der Finne lag bei den Zwischenzeiten vor Spitzenreiter Sebastien Loeb, doch dann verpasste er einen Bremspunkt und schoss in einen Notausgang. "Dabei haben wir zu viel Zeit liegen gelassen", ärgerte sich Latvala. Loeb ließ den heutigen Tag etwas ruhiger angehen, lieferte eine fehlerfreie Fahrt ab und baute nach dem Latvala-Patzer seinen Vorsprung auf 6.9 Sekunden aus. "Für uns war das ein guter Start", erklärte der frischgebackene Weltmeister.
Nach dem Ausfall von Petter Solberg kann sich Mads Östberg etwas entspannen. Mit genügend Abstand zu den Verfolgern behauptet sich der Norweger weiterhin auf Rang drei. Spannender wird der Kampf um Platz vier. Ott Tänak setzte die drittschnellste Zeit und verkürzte den Rückstand zum Viertplatzieren Henning Solberg auf nur noch 21.5 Sekunden. "Ich habe ein gutes Gefühl beim Fahren und bin mit den Zeiten echt zufrieden", freute sich Tänak, der zum ersten Mal mit einem WRC in der Weltmeisterschaft startet und im Gegensatz zur Konkurrenz auf DMack-Reifen setzt.
Über erneute Probleme mit dem Motor klagte Kris Meeke. "Wir haben Leistung verloren. Irgendetwas ist da nicht in Ordnung", meinte der Mini-Pilot, der sich knapp auf Platz 6 halten kann. Verfolger Mathew Wilson liegt jedoch nur noch 3.9 Sekunden zurück.
Für Kimi Räikkönen begann der Tag ähnlich bitter wie für Petter Solberg. Der Finne landete in einem Graben und verlor über 20 Minuten beim Versuch sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Möglicherweise war es die letzte Aktion des 'Iceman' in einem WRC. Ihn soll es wieder in die Formel-1 ziehen, Verhandlungen mit dem Williams-Team laufen.
