Rallye Sardinien nach WP10

Paddon kann sich vor Ogier behaupten

Überraschung auf Sardinien. Hyundai-Pilot Hayden Paddon gewinnt die erste Etappe und kann sich vor Sebastien Ogier behaupten. Der profitierte am Abend von einem Fehler seines Teamkollegen Jari-Matti Latvala.

Mit diesem Tagessieger hatten wohl die wenigen gerechnet. Hayden Paddon nutzte den Vorteil seiner elften Startposition optimal aus und gewinnt die erste Etappe der Rallye Sardinien, obwohl er am Abend deutlich von seiner Führung einbüßte und nur noch mit 8,8 Sekunden vorne liegt. . „Das Auto war auf der Hinterachse plötzlich sehr unruhig. Es hat sich angefühlt wie ein Reifenschaden“, erklärte der Neuseeländer den Zeitverlust auf der letzten Prüfung.

Hinter Paddon kam es zum Platztausch zwischen Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala. Letzterer hatte sich auf der neunten Prüfung einen Reifenschaden eingefangen, weil er in einer Schikane die Böschung touchiert hatte. „Abgesehen von diesem Fehler war es ein guter Tag für uns“, sagte Latvala. Auch Ogier war zufrieden mit sich, dem Auto und der richtigen Reifenwahl. Am Samstag muss er nicht mehr den Straßenkehrer spielen, denn mit Kris Meeke (Überschlag), Robert Kubica (Mauerrempler) und Andreas Mikkelsen (Aufhängungsschaden) müssen jene Fahrer vor ihm auf die Strecke, die heute vorzeitig ausfielen und morgen nach Rally2-Reglement erneut antreten wollen. „Die zweite Etappe ist sehr lang und selbst wenn wir zwei oder drei Autos vor uns haben, wird es nicht einfach werden, Hayden anzugreifen. Er hat heute einen sehr gute Leistung gezeigt“, fand Ogier lobende Worte für den Spitzenreiter.

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Auch Dani Sordo wird Ogier morgen etwas Schützenhilfe leisten. Der Spanier zerstörte auf der letzten Tagesprüfung die Aufhängung des linken Hinterrads seines i20 WRC und musste nach der Zieldurchfahrt ebenfalls aufgeben. Zum Verdruss des Hyundai-Teams hatte Thierry Neuville kurz zuvor plötzlich nachlassende Motorleistung gemeldet. Der Belgier bewies zwar handwerkliches Geschick und konnte den Defekt am Turbo notdürftig selbst beheben, aber der geplante Angriff auf den derzeit Fünftplatzierten Ott Tänak fiel aus. 

Kremer auf WRC2-Podium

In der WRC2 ging es auf der zweiten Tagesschleife ordentlich zur Sache. Zunächst war es Esapekka Lappi gelungen in Führung zu gehen, doch dann beschädigte der Finne die Lenkung seines Skoda Fabia R5 und rutschte von der Prüfung. Mit viel Kampfgeist mühte sich Lappi auf der Strecke zurück, fiel aber aussichtslos zurück. Nachdem sein Teamkollege Jan Kopecky wegen 100 Strafsekunden aufgebrummt bekam, weil er zu spät an der achten Prüfung erschien, muss sich Skoda vom erhofften Premierensieg des neuen Autos vorerst verabschieden. Ganz vorne liegt souverän Altmeister Paolo Andreucci, dahinter gelingt Abdulaziz Al-Kuwari der Sprung auf den zweiten Platz und erfreulich aus deutscher Sicht: Armin Kremer ist als bester Skoda-Pilot Dritter.

LINK: Aktuelle Ergebnisse Rallye Sardinien ...

Der längste Tag des Jahres

Einer der spektakulärsten Sprünge im WM-Zirkus plus jede Menge Tifosi erwartet das Starterfeld am Samstag. ‚Micky’s Jump’ zählt seit Jahren zu den Highlights der Rallye Sardinien. Wenn die Piloten diese markante Stelle passieren, wurde ihre Konzentrationsfähigkeit bereits auf eine harte Probe gestellt. Denn die 42-Kilometer-WP „Monte Lerno“, die längste der Rallye Italien 2015, markiert den Endpunkt der Nachmittagsschleife am Samstag. Der längste Tag der Saison misst 212,83 WP-Kilometer und damit mehr als die Hälfte der gesamten Rallye. „Das wird ein hartes Stück Arbeit“, sagt Spitzenreiter Paddon. „Viele Fahrer kennen die morgigen Strecken, aber wir haben erneut den Vorteil unserer späten Startposition. Mal sehen ob wir daraus wieder das Beste machen können.“

Video: Rallye Sardinien - Tag 1


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