Rallye News

OMV Teams mit sehr guten Leistungen beim WM-Auftakt.

Manfred Stohl beeindruckt mit Top-10-Zeiten David Doppelreiter beendet ersten WM-Einsatz auf Platz 5.

David Doppelreiter.

Manfred Stohl (Toyota Corolla WRC) und David Doppelreiter (Peugeot 206 XS) haben bei der 70. Auflage der Monte Carlo Rallye die rot-weiß-roten Farben ausgezeichnet vertreten. Trotz einiger Probleme kamen beide OMV Teams beim ersten WM-Lauf der Saison ins Ziel. Nicht nur das. Stohl krönte die Premiere in einem WorldRallyCar mit dem 16. Gesamtrang und Doppelreiter holte bei seiner überhaupt ersten WM-Rallye als Fünfter zwei sensationelle WM-Punkte.

 

Leider waren die Chancen von Manfred Stohl auf eine bessere Gesamtplatzierung schon am ersten Tag der Rallye verspielt. Zwei Reifenschäden auf einer Sonderprüfung kosteten dem OMV Piloten über acht Minuten. Das ist in einem Spitzenfeld nicht mehr aufzuholen. Also verlegte sich der 29 Jahre alte Wiener auf das Sammeln von Top-Sonderprüfungszeiten.

 

Und das gelang ganz ausgezeichnet. Zusammen mit Co-Pilotin Ilka Petrasko fuhr der Gruppe-N-Exweltmeister mit dem Toyota Corolla WRC gleich drei Mal unter die Top-10 und ließ damit Werkspiloten wie Francois Delecour (Fra/Mitsubishi), Kenneth Eriksson (Swe/ Skoda), Alister McRae (GB/Mitsubishi) oder Markko Martin (Est/Ford) hinter sich.

 

Am letzten Tag griff Stohl dann noch den Deutschen Armin Kremer (Ford Focus WRC) an, der nach Tag eins bereits über sechs Minuten vor dem Wiener lag. Doch nach SP 13 fiel die Schalthydraulik aus, sodass der OMV Pilot auf Handschaltung (statt Joystick) umstellen musste. Damit wurde die Aufholjagd beendet und Manfred Stohl brachte den Boliden sicher ins Ziel. Der 16. Gesamtrang sagt bei weitem nichts über die Leistungsstärke des Wieners bei der Monte Carlo Rallye aus. Vor allem wenn man bedenkt, dass Platz zehn absolut möglich gewesen wäre.

 

Stohl: "Bis auf die zwei Reifenschäden lief alles so, wie ich es mir vorgestellt und erhofft hatte. Wir haben gezeigt, dass wir im Konzert der Großen sehr gut mitspielen können. Auch die Rückstände auf die absoluten Top-Teams hielten sich in Grenzen. Jetzt gilt es nur das notwendige Kleingeld zusammenzubringen, dass wir mehr als drei Läufe in der WM mit einem WorldRallyCar bestreiten können. Ich hoffe nur, dass mir diesmal einige Teamchefs genau auf die Finger geschaut haben und mich in ihren Notizbüchern rot unterstreichen.?

 

Für eine Riesenüberraschung sorgte WM-Debütant David Doppelreiter. Der 22 Jahre junge Niederösterreicher lag nach dem ersten Tag bereits auf dem dritten Platz in der Junior World Championship. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Gleich zu Beginn des zweiten Tages kämpfte der OMV Pilot mit Getriebeproblemen. Nach zwei Sonderprüfungen schaffte er es mit nur mehr einem Gang in die Servicezone. Und dort zeigte die Servicecrew des Juniors ihr großes Können. In nur 30 Minuten wurde das Getriebe des Peugeot 206 XS gewechselt. Genau 26 Sekunden vor der Ausschlußtoleranz ging Doppelreiter auf die Strecke. Durch die Strafzeit von 2:30 Minuten fiel er aber auf den achten Rang zurück.

 

Doch nach der Lebensweisheit, dass man nur einen Brief aufgibt, kämpfte der WM-Neuling weiter. Unter tatkräftiger Mithilfe von Co Thomas Lettner fand das OMV Team wieder schnell den Rhythmus und zeigte mit Top-3-Zeiten in der Super 1600-Klasse auf. Nach dem Ausfall von Spitzenreiter Gianluigi Galli (Ita/Fiat Punto) beendete Doppelreiter den zweiten Tag auf dem sechsten Gesamtrang, was einen WM-Punkt bedeutete. Damit gab er sich aber nicht zufrieden. Fehlten doch lediglich 55 Sekunden auf den Deutschen Niki Schelle (Suzuki Ignis). Wie schon bei Stohl, kam es auch bei den "Kleinen? zum "Bruderduell?. Doch diesmal blieb Österreich Sieger. Auf der vorletzten Sonderprüfung sicherte sich David Doppelreiter den fünften Platz und damit zwei WM-Punkte, mit denen wirklich niemand gerechnet hat.

 

Doppelreiter: "Es ist selbst für mich unglaublich. Mein Ziel war ein Top-10-Platz. Mit mehr durfte ich wirklich nicht rechnen. Schon allein, dass ich bei meinem ersten WM-Einsatz durchkomme ist sensationell. Die zwei WM-Punkte sind traumhaft. Ich denke, dass mich jetzt auch die Kollegen kennen gelernt haben und merken, dass wir in Österreich keine Nasenbohrer sind. Bedanken muss ich mich bei meinem Co-Piloten Thomas Lettner. Wir verstehen uns schon fast blind. Und natürlich auch bei meinem Team, dass nahezu Unmögliches möglich gemacht hat. Ohne die Jungs wäre die Rallye zu Ende gewesen und ich könnte einem dritten Platz nach dem ersten Tag nachtrauern. So eng liegt oft Glück und Pech beieinander.?

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