Rallye Schweden

Olsson: „Wir müssen die Rallye durchziehen“

Rallye Schweden-Chef Glenn Olsson stand kurz vor der Absage des WM-Laufs. Dann änderte sich die Wettervorhersage und nun muss die Veranstaltung durchgezogen werden, sonst droht das finanzielle Ende.

Am vergangenen Wochenende stand die Rallye Schweden auf der Kippe. Weil die Temperaturen plötzlich in die Höhe schnellten und der Schnee verschwand rechnete Rallye-Chef Glenn Olsson mit der Absage des WM-Laufs. Doch am Sonntag kam plötzlich die Vorhersage, dass sich das Wetter zur Wochenmitte wieder ändern würde, möglicherweise rechtzeitig, um den Winterklassiker wie geplant über die Bühne gehen zu lassen. Olson und sein Team ersannen einen Notfallplan, strichen etliche Prüfungen und hoffen seitdem, dass der Bodenfrost ausreicht, um die Prüfungen befahrbar zu machen.

„Wenn wir die Rallye jetzt absagen müssten, wäre unsere Firma am Ende“, schilderte Olson den wirtschaftlichen Aspekt. Der 39-jährige ist Geschäftsführer von Svenska Rallyt AB, dem Unternehmen, das die Mehrheit an der Rallye Schweden besitzt. „Wir müssen den WM-Lauf also durchziehen, um zu überleben.“

Natürlich musste er während der letzten Tage viele Fragen beantworten. Dabei ging es auch um die Zukunftsfähigkeit der Rallye Schweden, die möglicherweise verlegt werden muss. „Wir sollten uns einer Sache bewusst werden. Es ist keine normale Wetterlage. Nicht nur in Schweden, sondern auch in vielen Teilen Europas. Die letzten Jahre hatten wir immer optimale Bedingungen und wir wollen weiterhin im Värmland bleiben. Aber natürlich müssen wir uns nach Prüfungen umschauen, die weiter im Norden liegen, um mehr Sicherheit zu haben. Wenn das Wetter im kommenden Jahr wieder so ist, dann müssen wir handeln“, sagte Olsson.

Die ungewöhnlichen Temperaturen kommen für die Schweden zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, nicht nur was die Durchführung des WM-Laufs angeht. Hinter den Kulissen werden Diskussionen über eine neue Winterrallye in Kanada und Japan entfacht, auch um die Skandinavier in den laufenden Verhandlungen über den WM-Status unter Druck zu setzen.

„Es gibt sicherlich andere Orte auf der Welt, die auch eine Winterrallye durchführen können. Wir sehen unseren Platz nicht als selbstverständlich an. Wir wollen aber weiterhin dabei sein und ich versuche einen Vertrag mit dem Promoter für die kommenden drei Jahre zu schließen“, so Olsson, der auf Details nicht weiter eingehen will, auch nicht auf die Forderung des WM-Promoters künftig deutlich mehr Geld für den WM-Status zu bezahlen. „Der Promoter leistet gute Arbeit und mir ist klar, dass er dafür Geld benötigt. Aber wir können natürlich nicht unser ganzes Budget dafür einsetzen. Es gibt immer eine Grenze.“

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