Rallye Deutschland nach WP8

Ogier zieht durch und davon

Am Nachmittag der ersten Etappe der Rallye Deutschland bestimmt Sebastien Ogier das Tempo und kann nicht nur die Führung von Jari-Matti Latvala übernehmen, sondern sich auch ein Stück vom Finnen absetzen.

Sebastien Ogier strahlte über das ganze Gesicht. „Es war ein toller Nachmittag und ich hatte richtig viel Spaß. Es ist schon eine Weile her, dass ich auf Asphalt so stark attackiert habe“, erklärte der Franzose. Mit vier Bestzeiten in Folge hatte der Volkswagen-Pilot direkt nach der Mittagspause die Führung von seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala übernommen und ihm anschließend ein paar Denkaufgaben mitgegeben. „Ich hatte nicht mehr das beste Gefühl auf den Strecken. Sobald die Asphaltprüfungen verdreckt sind, kann ich nicht mehr das Tempo mithalten“, gestand der Finne, der mit 9,5 Sekunden Rückstand Zweiter der Gesamtwertung ist.

Die Zeiten seiner beiden VW-Kollegen konnte Andreas Mikkelsen nicht mitgehen. Der Norweger konzentriert sich darauf, als Dritter die Dreifachführung der Wolfsburger abzusichern. „Meine letzte Asphaltrallye liegt eine ganze Weil zurück. Ich versuche noch meinen Rhythmus zu finden“, so Mikkelsen.

Deutlich unkomfortabler dürfte die Situation für Kris Meeke (Citroën DS) sein. Durch einen Fahrfehler verspielte der Nordire seine dritte Position und rutschte in der Gesamtwertung deutlich ab. „Wir sind auf der vorletzten Tagesprüfung von der Strecke abgekommen, konnten uns aber nach einer Weile zurück kämpfen. Zunächst schien es keine Probleme zu geben, doch dann brach in einer Senke plötzlich eine Druckstrebe“, erklärte Meeke, der anschließend insgesamt zehn Minuten verlor und heute Abend seinem Team Rede und Antwort stehen muss.

Neuer Vierter ist Hyundai-Pilot Dani Sordo, der sich wieder vor seinem Teamkollegen Thierry Neuville behaupten kann, nachdem ihm der Belgier kurz zuvor den Schneid abkaufen konnte. „Ein paar Veränderungen am Auto und schon fühlt es sich viel besser an“, freute sich der Spanier.

Auch die Kampfgruppe hinter den beiden Hyundai-Piloten hat es in sich. Elfyn Evans und Ott Tänak liefern sich nicht nur ein internes M-Sport-Duell um den sechsten Platz, sie bekommen auch Druck von Hayden Paddon (Hyundai) und Mads Östberg (Citroën DS), die nach bescheidenem Start am Nachmittag besser in Fahrt kamen. Die vier Fahrer liegen innerhalb von nur 13 Sekunden. Stephane Lefebrve (Citroën DS) komplettiert bei seinem WRC-Debüt die Top 10.

Kubica mit viel frischer Luft

Ohne Windschutzscheibe beendete Robert Kubica (Ford) den ersten Deutschland-Tag. Auf der siebten Prüfung war der Pole abseits der Strecke in Weinstöcke geraten und hatte sich dabei die Front beschädigt. „Ich hatte eine Kurve nach dem ersten Durchgang von einer 4 in eine 6 im Aufschrieb ändern lassen. Dann ging es untersteuernd geradeaus von der Strecke“, schilderte Kubica seinen Fehler. „Weil wir anschließend nichts mehr sehen konnten, traten wir die Scheibe raus.“. Der Pole war schon vor dem Start durch fünf Strafminuten um alle Chancen gebracht worden, weil sein Team einen defekten Motor tauschen musste.

<script async="" src="//platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

Kopecky führt WRC2-Wertung an

Noch dominanter als Ogier an der Spitze tritt Skoda-Werkspilot Jan Kopecky in der WRC2 auf. Mit über einer Minute Vorsprung beendet der Tscheche den ersten Tag. Hinter ihm trennen Craig Breen und Eric Camili im Kampf um den zweiten Platz nur 14,3 Sekunden. Schon auf der zweiten Prüfung war Topfavorit Esapekka Lappi abgeflogen, nach der Servicepause klappte der Öldruck im Fabia R5 von Armin Kremer zusammen, der bis zu diesem Zeitpunkt starker Zweiter war. Fabian Kreim fiel aber auf den letzten Prüfungen wegen eines Turboschadens vom fünften auf den neunten WRC2-Platz zurück. Schon am Morgen hatte ein Ausflug in die Botanik wertvolle Sekunden gekostet, nach dem Service konnte Kreim aber auch mit Topzeiten glänzen.

Der Tag der Panzerplatte

Der zweite Tag der Rallye Deutschland steht ganz im Zeichen der legendären Panzerplatte. Dort herrscht erfahrungsgemäß Volksfeststimmung, denn die vielen Fans aus dem In- und Ausland erleben in Baumholder ein besonderes Unterhaltungsprogramm. Neben der legendären, 45,61 Kilometer langen Wertungsprüfung „Panzerplatte Lang“ integrierten die Veranstalter eine weitere, 2,87 Kilometer kurze WP in das Militärgelände, die zwei Mal hintereinander absolviert wird. Damit kommen die Fans am Samstag ohne Ortswechsel in den Genuss von gleich fünf Prüfungen.

Zwischenstand nach 8 von 21 Prüfungen

1.Ogier / Ingrassia Volkswagen Polo R WRC01:19:13.5
2.Latvala / AnttilaVolkswagen Polo R WRC+9.5
3.Mikkelsen / FlöeneVolkswagen Polo R WRC+34.9
4.Sordo / MartíHyundai i20 WRC+1:06.8
5.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC+1:08.7
6.Evans / BarrittFord Fiesta RS WRC+1:22.1
7.Tänak / MõlderFord Fiesta RS WRC+1:27.8
8.Paddon / KennardHyundai i20 WRC+1:31.4
9.Östberg / AnderssonDS 3 WRC+1:35.4
10.Lefebvre / PrévotDS 3 WRC+2:27.3

LINK: Aktuelle Ergebnisse Rallye Deutschland ...

« zurück