Sardinien nach WP8

Ogier souverän - Wiegand strauchelt

Am Ende der ersten Etappe konnte es Sebastien Ogier bereits langsamer angehen lassen, so komfortabel liegt der Franzose in Führung. Pech hatte Sepp Wiegand, dessen Skoda-Motor jede Menge Staub schluckte. Auch für Mads Östberg endete der Tag unschön.

<strong>SOUVERÄN:</strong> Sebastien Ogier liegt auf Sardinien klar in Führung

Am Abend der ersten Sardinien-Etappe standen noch zwei Durchgänge auf der Gallura-Prüfung im Zeitplan. Zunächst war es die tiefstehende Sonne, die zusätzlich zum aufgewirbelten Staub die Sicht erschwerte, später die hereinbrechende Dunkelheit. Fast alle Piloten klagten über Behinderungen, Robert Kubica erklärte, dass er teilweise nur 10 km/h fahren konnte, weil er den Streckenverlauf nicht mehr erkannte. Besonders arg erwischte es Sepp Wiegand. Der vor ihm gestartete Ford-Pilot Yuri Protasov kam von der Strecke ab und der Skoda-Junior lief auf den Ukrainer auf. Dabei bekam der Motor seines Fabia S2000 scheinbar eine gehörige Ladung Staub ab. Wiegand büßte durch plötzliche Fehlzündungen zunächst deutlich Zeit ein und musste wenig später das Auto ganz abstellen. Ob sein Vierzylinder größeren Schaden genommen hat, wird sich erst bei der späteren Untersuchung durch die Skoda-Techniker zeigen.

 

Für Mads Östberg (Ford) war noch früher Schluss. Der Norweger – verstrickt in den Kampf um die zweite Position – überschlug sich auf WP8. Fahrer und Beifahrer sind wohlauf, aber ob beide wieder zur zweiten Etappe antreten können, ist im Moment noch fraglich. Bereits am Morgen war Östbergs Teamkollege Evgeny Novikov nach einer Rolle ausgeschieden.

 

 

An der Spitze konnte es sich Sebastien Ogier (Volkswagen) bereits erlauben einen Gang zurückzuschalten. Der Franzose führt das Feld mit klarem Vorsprung an. „Sicher hat mir heute auch mein reifenschonender Fahrstil geholfen, die Führung auszubauen. Bei der Hitze werden die Reifen extrem beansprucht. Ich versuche möglichst sanft und vorausschauend zu fahren und auch beim Bremsen nicht zu aggressiv zu sein. Insgesamt war es mir wichtig nicht zu viel zu riskieren – das wird auch die Strategie für morgen sein“, meinte Ogier. „Ich will nach zwei Rallyes ohne Sieg unbedingt wieder das Gefühl erleben, wie es ist ganz oben auf dem Podium zu stehen.“ 

Spannend bleibt es dagegen im Kampf um Platz zwei. Ford-Youngster Thierry Neuville kann den Rückstand auf Mikko Hirvonen (Citroen) weiter eindampfen und liegt nur noch 3.1 Sekunden hinter dem Finnen. „Wir werden heute Abend entscheiden, ob wir angreifen werden. Aber nach drei dritten Plätzen wäre ein zweiter doch echt nett“, meinte Neuville.  

 

Durch den Ausfall von Östberg rückt Dani Sordo (Citroen) auf den vierten Platz nach vorn. Hinter ihm belegt Jari-Matti Latvala (Volkswagen) nach zwei klaren Bestzeiten den fünften Rang. Der Finne hatte am Morgen durch einen Plattfuß zunächst viel Zeit verloren, konnte sich im Tagesverlauf jedoch Stück für Stück wieder nach vorne kämpfen. "Wir werden morgen weiter versuchen das Tempo zu machen und den Teams vor uns keine Ruhe zu gönnen", kündigte Latvala an.

 

Während Robert Kubica trotz der Sichtprobleme auf WP7 in der WRC2 weiterhin souverän vorne liegt, kam es in der WRC3 zum Führungswechsel. Stéphane Consani verdrängte Christian Riedemann (beide Citroen) auf die zweite Position. Subaru-Pilot Armin Kremer muss sich am Ende der ersten Etappe in der Produktionswagen-Wertung ebenfalls mit Rang zwei begnügen.

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Sardinien ...

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