Rallye Australien

Ogier siegt und verteidigt Titel

Sebastien Ogier gewinnt die Rallye Australien und sichert sich seinen dritten Titel in Folge. Weil Andreas Mikkelsen eine Zeitstrafe kassiert, rutscht Kris Meeke hinter Jari-Matti Latvala noch auf das Podium und verhindert einen VW-Dreifacherfolg.

Jubelstimmung in Australien. Mit dem siebten Saisonsieg hat Sebastien Ogier seinen dritten Titel vorzeitig klar gemacht und beschert Volkswagen einen weiteren Erfolg in der Herstellerwertung. Teamkollege Jari-Matti Latvala sorgt als Zweiter für einen Doppelsieg und den passenden Rahmen für die Feier. Kleiner Schönheitsfehler im VW-Triumph: Andreas Mikkelsen fängt sich wegen eines Stempelfehlers auf der vorletzten Prüfung zehn Strafsekunden ein und fällt hinter Kris Meeke auf die vierte Position zurück.

Für Ogier hätte die Rallye Australien und der Weg zur nächsten Weltmeisterschaft nicht besser laufen können. Wie gewohnt musste er als WM-Führender an zwei Tagen die Strecke kehren, konnte sich aber dennoch an die Spitze vorarbeiten. „Ich bin mir sicher, dass jeder, der den Motorsport näher verfolgt, diese Leistung bemerkt hat“, ließ Ogier mit Genugtuung am Ende der zweiten Etappe notieren.

Als am Sonntag die Startreihenfolge umgekehrt wurde und Ogier endlich saubere Pisten vorfand, gab es kein Halten mehr. Der Franzose setzte alle Bestzeiten und stürmte zum dritten Titel. „Eine großartige Saison – für mich bislang die beste überhaupt“, strahlte Ogier. „Auf dem Papier war es unmöglich diese Rallye zu gewinnen. Aber ich war entschlossen und es ist der perfekte Weg, um Weltmeister zu werden.“

Probleme für Latvala und Mikkelsen

Während Ogier scheinbar mühelos dem Ziel entgegenstürmte, hatten seine VW-Kollegen einige Sorgen. Latvala beschädigte auf der vorletzten Prüfung nach einer harten Landung die Front seines Autos und musste vor dem Start der abschließenden Power-Stage eigenhändig den Keilriemen wechseln um überhaupt ins Ziel zu kommen. Mikkelsens Beifahrer Ola Floene stempelte im Finale eine Minute zu spät und sein Fahrer musste sich deshalb mit dem vierten Rang begnügen. „Wir hätten mehr verdient. Das ist nicht das Ergebnis, das wir hier erzielen wollten“, meinte Mikkelsen sichtlich zerknirscht.

Durch den Patzer von Floene erreichte der in letzter Zeit stark kritisierte Meeke doch noch das Podium. Lange Zeit hatte der Citroën-Pilot die Rallye angeführt, doch als er vor allem in der gestrigen Nachtprüfung im dichten Staub die Sicht verlor, war der Vorsprung dahin. Meeke nahm die Niederlage pragmatisch: „Wir konnten zwei Tage lang von unserer späten Startposition profitieren. Heute haben wir das wahre Tempo der Volkswagen gesehen.“

Für Hayden Paddon nahm die Rallye Australien auch ein glückliches Ende. Nachdem der Neuseeländer am Freitag wegen Antriebsproblemen nicht wie erhofft das Tempo im Hyundai-Lager vorgeben konnte, setzte er am Samstagmorgen gleich zwei Bestzeiten und eroberte den fünften Platz, den er bis ins Ziel halten konnte. Für Paddon ein wichtiges Ergebnis und für Hyundai die Bestätigung, dass seine kolportierte Vertragsverlängerung die richtige Entscheidung war. Thierry Neuville musste sich in Australien hinter Ott Tänak mit dem siebten Rang begnügen. Dani Sordo, am Freitag noch schnellster Hyundai-Pilot, klagte am Samstag über Bremsprobleme und ließ später auf Anweisung des Teams hinter Neuville zurückfallen. Der Spanier war in Down Under nicht für Herstellerpunkte nominiert und hofft nun auf den Befreiungsschlag bei der Rückkehr nach Europa. „Ich kann den Start der Rallye Korsika kaum erwarten“, sagte der Asphaltspezialist, der um seine Zukunft im Team kämpft.

Al-Attiyah gewinnt WRC2

In der WRC2 kann sich Nasser Al-Attiyah einen knappen Sieg vor Yuri Protasov sichern. Der Katari hatte am Sonntagmorgen durch einen Fahrfehler seinen großen Vorsprung eingebüßt, doch als sich Protasov durch einen Frühstart zehn Strafsekunden einfing, konnte er die letzten Kilometer entspannter angehen. „Diese 25 Punkte sind sehr wertvoll für die Meisterschaft“, so Al-Attiyah, der in Australien aus logistischen Gründen noch einmal mit einem Ford Fiesta RRC antrat, künftig aber fest in den Skoda Fabia R5 wechselt.

Ergebnis Rallye Australien

1.Ogier / Ingrassia Volkswagen Polo R WRC2:59:16.4
2.Latvala / Anttila Volkswagen Polo R WRC+12.3
3.Meeke / Nagle Citroën DS3 WRC+32.6
4.Mikkelsen / Floene Volkswagen Polo R WRC+38.5
5.Paddon / Kennard Hyundai i20 WRC+55.1
6.Tänak / Mölder Ford Fiesta RS WRC+1:38.0
7.Neuville / Gilsoul Hyundai i20 WRC+2:08.3
8.Sordo / Martí Hyundai i20 WRC+2:15.2
9.Evans / Barritt Ford Fiesta RS WRC+4:33.7
10.Al-Attiyah / Baumel Ford Fiesta RRC+11:46.5

LINK:Aktuelle Ergebnisse der Rallye Australien

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