„Einfach fantastisch“, jubelte Sieger Sébastien Ogier im Ziel der Rallye Australien. „Wir beenden die Rallye auf den Plätzen eins, zwei und drei. Das war der beste Weg, uns nach dem Desaster bei unserer Heimrallye in Deutschland wieder zurück zu melden.“ Damit ist auch die Entscheidung in der Hersteller-Weltmeisterschaft gefallen. Volkswagen verteidigt den Titel - und das bei noch drei ausstehenden Läufen, so früh wie seit 25 Jahren nicht mehr.
Bis zuletzt hatte Jari-Matti Latvala den Druck auf Ogier aufrecht erhalten und war auch bei der Power Stage schneller als der Teamkollege, musste sich aber am Ende um 6,8 Sekunden geschlagen geben. „Das war ein wirklich toller Kampf, ich habe es genossen“, meinte der Finne. „Mit einer falschen Reifenwahl habe ich den Sieg verspielt, aber insgesamt war es ein positives Wochenende. So muss ich fahren, wenn ich Weltmeister werden will.“
Andreas Mikkelsen brachte Rang drei ins Ziel, damit stehen zum ersten Mal in der Geschichte des Teams drei Polo-Fahrer auf dem Treppchen. Kris Meeke hatte die Hoffnungen auf den letzten Podestplatz aufgeben müssen, als er nach der zweiten Etappe wegen Abkürzens eine Strafminute aufgebrummt bekam. Zumindest eroberte er Rang vier zurück von Mikko Hirvonen, der ihm nichts entgegen zu setzen hatte. Außerdem gab es einen Extra-Punkt für die drittschnellste Zeit bei der Power Stage.
Mads Östberg zog sich auf der vorletzten WP einen Aufhängungsschaden zu und fiel ans Ende des Feldes zurück. „Ich habe nichts berührt, die Aufhängung ist einfach gebrochen. Mir klebt das Pech an den Fersen, es ist einfach unglaublich“, fluchte Östberg. Rang sechs und sieben gehen an die Hyundai-Fahrer Haydon Paddon und Thierry Neuville. Elfyn Evans beendet die Rallye Australien als Achter vor Teamkollege Robert Kubica. Chris Atkinson sammelt bei seiner Heimrallye mit Rang zehn einen WM-Punkt.
Al-Attiyah gewinnt WRC2-Wertung
Die WRC 2-Kategorie wurde bereits zum dritten Mal in dieser Saison die Beute von Nasser Al-Attiyah im Michelin bereiften Ford Fiesta RRC. Sein Markenkollege Yzeed Al-Rahji musste aufgeben, als auf der WP16 ein Ast den Kühler seines Ford durchbohrt hatte. Damit war der Weg zu Platz zwei frei für Jari Ketomaa, der seinen Fiesta am Samstag noch auf der Zuschauerprüfung abgerollt hatte. Rang drei ging an den Ukrainer Yuriy Protasov am Steuer eines weiteren Michelin bereiften Fiesta, wähend Lorenzo Bertelli Vierter wurde. Ott Tänak hatte schon am Freitag viel Zeit verloren, am Sonntag flog er mit seinem Allradler auf der WP19 mächtig ab. Dies bedeutet für die WRC2-Meisterschaftswertung: Bertelli liegt auch weiterhin in Führung, dies aber nur mit drei Punkten Vorsprung auf Ketomaa und Protasov.
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