Rallye Australien nach WP22

Ogier siegt, holt aber nicht den Titel

Dramatisches Finale in Australien. Weil sich Mikko Hirvonen auf der Power Stage einen Platten einfängt, erobert Thierry Neuville noch den zweiten Platz und verhindert den vorzeitigen Titelgewinn von Sebastien Ogier.

<strong>SIEG:</strong> Sebastien Ogier und Julien Ingrassia gewinnen in Australien. Jetzt fehlt ihnen noch ein Punkt zum Titel

Auf den allerletzten Metern der Rallye Australien ist die Entscheidung über den WM-Titel doch noch einmal vertagt worden. Zwar konnte Sebastien Ogier auch die abschließende Power Stage gewinnen und damit eine perfekte Rallye mit der maximalen Punktzahl von 28 Zählern beenden. Aber weil sich Mikko Hirvonen (Citroën) kurz vor dem Ziel noch einen Reifenschaden einfing, rutschte Thierry Neuville (Ford) noch auf den zweiten Platz nach vorn, was bedeutet, dass Ogier noch exakt ein Pünktchen zum vorzeitigen Gewinn des Titels fehlte.

 

„Es wird nun schon bald passieren“, vertröstete sich der Franzose, der 19 von 22 Wertungsprüfungen gewinnen konnte. „Wir haben getan, was wir konnten und werden trotzdem diesen Sieg feiern.“ Als nächstes steht sein WM-Heimspiel (3. bis 6. Oktober) an. Dort kann Ogier vor seinen Fans nicht nur Rekord-Champion Sebastien Loeb besiegen, sondern auch dessen Nachfolger werden. Interessant: Weil in Frankreich die Power-Stage bereits zu Beginn gefahren wird, reicht Ogier die drittbeste Zeit (1 Punkt) um sich den Titel schon zum Auftakt zu sichern. Voraussetzung ist jedoch, dass er die Rallye anschließend auch zu Ende fährt.

  

Hirvonen konnte sein Pech nicht fassen. „Ich habe keine Idee, wo das passiert sein könnte. Ich bin immer in der Straßenmitte gefahren“, klagte der Finne beim Anblick seines kaputten linken Hinterrads. Auch für seinen Teamkollegen Kris Meeke brachte die letzte Prüfung der Rallye Australien kein Glück. Nachdem der Nordire gestern nach einem mehrfachen Überschlag vorzeitig ausgefallen war, konnte er am Sonntagmorgen wieder starten. Doch auf der 29,4 Kilometer langen Power-Stage ramponierte er die Aufhängung seines DS3 WRC so stark, dass sein rechtes Hinterrad nur noch lose umher baumelte. Der zweite Ausfall und gewiss kein Empfehlungsschreiben für eine Verpflichtung als Werksfahrer 2014.

 

Während an der Spitze Sebastien Ogier einen ungefährdeten Sieg einfuhr, musste sich Jari-Matti Latvala im zweiten Werks-Polo mit dem vierten Platz begnügen. Ein verkorkstes Qualifying hatte den Finnen bereits am Donnerstag um alle Chancen gebracht. Ein Reifenschaden vorne links kurz vor dem Ende der Rallye passte ins Bild der erfolglosen Australien-Reise. Immerhin gelang es Latvala die beiden Junioren Mads Östberg (Ford) und Andreas Mikkelsen (VW) hinter sich zu halten.

  

Die WRC2-Wertung konnte Abdulaziz Al-Kuwari (Ford) für sich entscheiden. Der Araber übernimmt damit wieder die Führung in der Gesamtwertung. Der bisherige Spitzenreiter Robert Kubica startete nicht in Australien, er fährt an diesem Wochenende bei seinem EM-Heimspiel in Polen.

 

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GALERIE: Die Bilder der Rallye Australien 2013 ...

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