RALLYE FRANKREICH

Ogier: Sechs Punkte zum Titel

Auf heimischem Boden könnten die amtierenden Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier und Julien Ingrassia am ersten Oktober-Wochenende ihre Titelverteidigung klarmachen. Sammeln sie beim Heimspiel in Frankreich sechs WM-Punkte mehr als ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila, sind sie erneut Champions.

In Deutschland schlug Jari-Matti Latvala das Silbertablett, auf dem ihm der Laufsieg und eine satte Punkteausbeute serviert wurden, leichtfertig aus. Anschließend gewann Ogier auch noch in Australien und baute seinen Vorsprung in der Fahrerwertung auf 50 Zähler aus. Jetzt steht als drittletzter Saisonlauf die Rallye Frankreich-Elsass – und weil bei den danach verbleibenden zwei Events noch maximal 56 Punkte zu holen sind, ist die Rechnung einfach: Wenn Ogier aus Frankreich mindestens sechs Zähler mehr mitnimmt als Latvala, ist ihm der Titel rechnerisch sicher.

Das würde beispielsweise bei folgenden Szenarien passieren: Ogier gewinnt, Latvala wird Zweiter, holt aber nicht mehr als einen Bonuspunkt für Platz drei bei der Power Stage. Zweitens: Ogier wird Zweiter und sammelt keine Power Stage-Punkte, während Latvala nicht aufs Podest kommt und ebenfalls keine Bonuspunkte holt. Drittens: Ogier wird Dritter (ohne Power Stage-Punkte) und Latvala kommt in der Gesamtwertung nicht unter die Top-Fünf sowie in der Power Stage maximal auf Platz drei. Alles klar? Etwas einfacher zu merken ist folgende Regel: Falls der Finne die Rallye Frankreich-Elsass gewinnt, bleibt der Titelkampf rechnerisch mindestens bis zur Rallye Spanien offen.

Latvala: „Titel nicht wirklich realistisch“

„Ich habe mit den Asphalt-Rallyes noch eine Rechnung offen, denn die Rallye in Deutschland verlief für mich sehr enttäuschend. Nachdem ich in Deutschland so nah dran war, bin ich jetzt fest entschlossen, meinen ersten Sieg auf Asphalt einzufahren“, sagte Latvala. „Die Rallye Frankreich wird zwar genau wie die Rallye Deutschland auf Asphalt ausgetragen, doch wirklich vergleichen kann man die beiden Rallyes nicht. Denn in Frankreich fahren wir viel mehr durch die Wälder und über breitere Bergstraßen. In Deutschland waren die Straßen sehr schmal und verwinkelt. Man könnte die Charakteristik der Rallye eher mit der der Rallye Monte Carlo vergleichen.“

Trotz seines Siegeswillen – immerhin hat seit über 15 Jahren kein Finne mehr einen Asphalt-Lauf in der Rallye-WM gewonnen - rechnet sich Latvala keine echten Chancen auf den Titel mehr aus. „Ich kann in diesem Jahr zwar immer noch Weltmeister werden, aber ich denke nicht, dass das wirklich realistisch ist. Da müsste für Sébastien schon wirklich vieles schieflaufen und bei mir alles perfekt sein“, meinte Latvala. „Aber klar ist auch: Solange noch eine mathematische Chance besteht, gebe ich alles. Man weiß ja nie, was passiert.“

VIDEO: Highlights Rallye Deutschland

« zurück