WM 2015

Ogier: „Qualifying war besser“

Seinen Unmut über die neue Startreihenfolge hatte Sebastien Ogier bereits mehrfach geäußert. Künftig wird der WM-Führende an zwei Tagen vornewegfahren und die Straße für die Verfolger säubern. Eine Art „Lex Ogier“, um den französischen Überflieger ein Bein zu stellen. Der hätte gerne eine andere Lösung gesehen.

Die Diskussionen über die geplanten Regeländerungen schlugen Sebastien Ogier aufs Gemüt. Vor allem an der neuen Startreihenfolge störte sich der Weltmeister gewaltig. „Damit habe ich mich über den Sommer viel zu viel beschäftigt. Das tat mir nicht gut. Deshalb habe ich für mich beschlossen, das Thema abzuhaken“, sagte Ogier im Gespräch mit ‚Motorsport aktuell‘. 

Auch wenn er den Frust über die FIA-Entscheidung schnell vergessen will, spukt das Thema weiterhin in seinem Hinterkopf. „Ich fand es im Vorjahr mit dem Qualifying besser. Wer da einen guten Job gemacht hat, hatte auch eine bessere Startposition. So läuft das auch auf der Rundstrecke“, meinte Ogier. „Die neue Regel ist zu viel, ein klarer Nachteil für den WM-Führenden. Es wird Schotterrallyes geben, da hat der, der zuerst auf die Strecke und die Spur legen muss, keine Chance, seinen Rückstand am kurzen Sonntag nochmals wettzumachen. Was soll das? Ich kenne keine andere Serie oder anderen Sport, in welcher der Beste beim nächsten Wettbewerb chancenlos ist. Ich verstehe das nicht.“ 

Der Unmut von Ogier hat einen weiteren Grund, er spürt den Atem seiner Verfolger immer deutlicher. Um seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala auf Abstand zu halten, musste er in dieser Saison sein ganzes Können abrufen. „Er hat mächtig zugelegt“, lobt Ogier den Finnen. „Die Abstände in dieser Saison waren viel knapper als im Vorjahr. 3,6 Sekunden betrug mein Rückstand auf ihn in Finnland – nach 26 Wertungsprüfungen über 360 WP-Kilometer mit Vollgas. In Spanien siegte ich nun mit gerade einmal 11,3 Sekunden Vorsprung – nach drei Tagen mit ganz unterschiedlichen Streckenbedingungen.“

Tipp für Sebastien Loeb

Möglicherweise bekommt es Ogier beim Saisonauftakt auch mit einem alten Konkurrenten zu tun, denn es gibt das Gerücht, Sebastien Loeb könnte bei der Rallye Monte Carlo starten. „Ich habe das auch gehört und lasse mich überraschen. Mich würde es aber freuen. Es würde der Monte und dem Rallyesport noch mehr Aufmerksamkeit bringen. Für mich persönlich ändert sich aber wenig. Will ich gewinnen, muss ich mich gegen alle durchsetzen“, sagte Ogier und fügte süffisant an, „Wenn ich Loeb, oder anderen Rückkehrern aber einen Tipp geben darf: Bei einer Schotterrallye sind die Chancen wegen der Startreihenfolge wesentlich grösser.“ - Ganz abhaken kann Ogier das Thema doch noch nicht.

VIDEO: Sebastien Ogier Special

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