WM 2018

Ogier: „Qualifying immer noch das Beste“

Weltmeister Sebastien Ogier ist bekannt für klare Aussagen. Auch zum Vorschlag, künftig die Länge der Wertungsprüfungen zu verkürzen, bezieht der Franzose klar Position und eine Sache würde er schnellstmöglich ändern.

Jarmo Mahonen verabschiedete sich aus dem Amt des FIA Rallye Direktors mit dem Wunsch, künftig kürzere Wertungsprüfungen in der Weltmeisterschaft zu sehen, auch um den Servicepark tagsüber mit mehr Leben zu füllen. Kritik für diese Aussagen gab es viele, aber auch Zustimmung. 

„Was ich so gelesen habe, hat mich schon verwundert. Ich denke, da wurden – womöglich mit Absicht – einige Dinge aus dem Kontext genommen. Deshalb will ich auch nicht so allzu viel drüber sagen. Bei einigen Dingen die er angesprochen hat, bin ich aber bei Jarmo Mahonen“, sagte Weltmeister Sebastien Ogier. „Bei einigen Rallyes sind wir ewig lange auf Verbindungsetappen unterwegs. Da sitzen wir im Auto rum und trödeln über die Lande, statt Rallye zu fahren. Die Leute die unserem Sport folgen, müssen mitunter stundenlang warten, bis wieder etwas passiert. Da wäre es wirklich besser man würde die Zeit im Servicepark nutzen und zumindest dort unseren Sport promoten. Deshalb muss man aber nicht gleich die Wertungsprüfungen auf maximal zehn Kilometer kürzen. Ich denke, das war nur ein Beispiel, um den Leerlauf während manchen Rallyes zu erklären.“

"Funktioniert heutzutage nicht mehr"

Mahonen regte die Einführung eines einheitlichen Zeitplans für alle WM-Läufe an und die Verkürzung der Strecken sollte für mehr Berichterstattung in den Netzwerken sorgen. „Unterschiedliche Prüfungen gehören ebenso zur DNA des Rallyesports, wie längere Prüfungen“, sagte Ogier. „Ich persönlich mag längere Strecken und kam da immer sehr gut zurecht, angefangen bei der Reifenwahl und dem richtigen Rhythmus. Allerdings verstehe ich den Ansatz, dass man keine 80 Kilometer oder mehrere 50-Kilometer-Prüfungen braucht. Da hat man nur noch eine Meldung am Tag, das funktioniert heutzutage nicht mehr, schon gar nicht in den Sozialen Medien. Das wird schnell langweilig, vielleicht wenden sich keine Leute ab, aber neue Interessenten findet man so sicher auch nicht.“

Änderung an der Startreihenfolge

In den vergangenen Jahren wurden bereits viele Veränderungen eingeführt, um die Spannung in der Weltmeisterschaft zu erhöhen. „Die Power-Stage zum Beispiel ist echt eine gute Sache, weil am Ende noch mal alle Gas geben, um möglichst viele Extrazähler mitzunehmen. Auch über die 2017er-Autos wurde im Vorfeld heftig diskutiert und jetzt sind alle happy“, urteilt Ogier, der eine Sache aber wiedereinführen würde. „Bei der Startreihenfolge halte ich persönlich das Qualifying immer noch für die beste und gerechteste Variante, auch wenn es mit einem Tag für den Tabellenführer schon deutlich besser wurde.“ 

Das ganze Interview mit Sebastien Ogier gibt es in der neuen Ausgabe von „rallye – Das Magazin“ ... -> Alle Infos und Bezugsmöglichkeiten ...

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