Rallye Portugal

Ogier: Nächster Anlauf auf Alén-Rekord

Vier Mal konnte Sebastien Ogier bereits die Rallye Portugal gewinnen, eine noch bessere Bilanz verhinderte im Vorjahr die schlechte Startposition des Weltmeisters. Diese ist nicht besser geworden, doch der alte Rekord von Markku Alén soll trotzdem egalisiert werden.

Sebastien Ogier Polo R WRC
Nächster Anlauf auf den Alén-Rekord: Sebastien Ogier will Portugal gewinnen

Eine harte, trockene Lehm-Oberfläche, darüber loser Sand – die Rallye Portugal bietet rund um Porto einen herausfordernden Mix für die Piloten. Die Faustformel zur Beschaffenheit der Strecke: Ist es trocken, profitieren die später startenden World Rally Cars, weil der lose Sand von der Strecke gefegt wird und das Griplevel steigt. Regnet es, sind dagegen die frühen Startplätze bevorteilt. So oder so, die aktuelle Regelung der Startreihenfolge wird auch in Portugal für Diskussionen sorgen, vor allem wenn sich WM-Spitzenreiter Sebastien Ogier übermäßig benachteiligt führt.

Schon im Vorjahr musste der Weltmeister an zwei Tagen die Strecke kehren und fing sich dabei einen so großen Rückstand ein, dass er sich trotz seines enormen Einsatzwillens mit dem zweiten Platz hinter Jari-Matti Latvala begnügen musste. Durch den verpassten Sieg blieb auch der Uralt-Rekord von Markku Alén bestehen, der die Rallye bislang als einziger Fahrer fünf Mal gewinnen konnte (1975, 1977, 1978, 1981 und 1987).

Doch in diesem Jahr will Ogier diese Bestmarke egalisieren. Vier Portugal-Siege hat er bereits auf seinem Konto, bei keinem anderen WM-Lauf war der Franzose bislang erfolgreicher. „Die Rallye ist für mich eine ganz besondere. Ich habe dort meinen ersten Rallye-WM-Sieg gefeiert, ein Meilenstein meiner Karriere“, so Ogier. „Wenn ich in diesem Jahr die Rallye Portugal gewinne, kann ich sogar mit dem großen Markku Alén gleichziehen. Das ist eine Extramotivation, aber daran werde ich während der Rallye nicht denken.“

Portugal bleibt sich treu

Erst im vergangenen Jahr kehrte der portugiesische WM-Lauf in den rallyeverrückten Norden des Landes zurück. An der Strecke wird sich deshalb so gute wie nichts ändern. 361,48 Kilometer bleiben gleich, 6,52 Kilometer sind neu – die Route der Rallye Portugal 2016 entspricht zu 98,23 Prozent jener der 2015er-Ausgabe. Die Veränderungen sind schnell zusammengefasst: Neben der neu ins Programm genommenen Zuschauerprüfung „Porto Street Stage“, die mit 1,85 Kilometern Länge zweimal befahren wird, sind auch die abschließenden 1,41 Kilometer der insgesamt 22,47 Kilometer langen Prüfung „Vieira do Minho“ zwischen monumentalen Felsen, ebenfalls in zwei Durchgängen ausgetragen, neu. Alle anderen 15 Wertungsprüfungen entsprechen voll und ganz ihren Pendants aus dem Vorjahr. Darunter sind wahre Klassiker: Neben der 27,44 Kilometer langen „Ponte de Lima“ bildet die Prüfung „Amarante“ mit 37,67 Kilometern gegen die Uhr die längste der Rallye. Besonders zuschauerfreundlich: die Wertungsprüfung auf dem Rallycross-Kurs „Lousada“.

Rallye-Party auf Fafe

Krönender Abschluss ist am Sonntag die spektakuläre „Fafe“-Wertungsprüfung. Die Hänge gesäumt von mehr als 80.000 Fans, nur riesige Windräder bieten etwas Schatten, und dazu eine – wenn nicht sogar die – berühmt-berüchtigte Sprungkuppe der Rallye-WM: „Fafe“ liefert die Bilder der Rallye Portugal. An kaum einem anderen Ort versammeln sich derart viele Anhänger des Drifts, kaum ein anderes Schotter-Geschlängel in der Rallye-WM lässt die Herzen von Rallye-Fahrern und -Beifahrern höherschlagen. Nicht ohne Grund bildet die 11,19 Kilometer lange Prüfung auch die abschließende sogenannte Power-Stage, auf der Zusatzpunkte für die besten drei Fahrer vergeben werden.

VIDEO: Ogier im Polo WRC 2017


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