Rallye Spanien nach WP17

Ogier, Latvala und Mikkelsen vorn

Mit einer Dreifachführung von Volkswagen endete der zweite Tag der Rallye Spanien. Sebastien Ogier liegt souverän an der Spitze, hinter ihm liefern sich Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen ein spannendes Duell.

Sebastien Ogier kann den letzten Tag der Rallye Spanien entspannt angehen. Mit 54 Sekunden Vorsprung liegt der Weltmeister souverän an der Spitze und steuert seinem nächsten Saisonsieg entgegen. „Ich wusste, dass ich von Beginn an Gas geben muss, um vor allem Jari-Matti auf Abstand zu halten. Nach seinem Reifenschaden und dem dadurch größeren Vorsprung sind wir anschließend etwas weniger Risiko eingegangen“, sagte Ogier. 

Latvala war nach seinem Platten auf dem vierten Platz zurückgefallen, konnte sich aber wieder auf Rang zwei zurückkämpfen. Vom Gedanken an einen möglichen Sieg musste er sich jedoch verabschieden. „Heute bin ich mit einem blauen Auge davongekommen – ich bin immer noch Zweiter“, meinte der Finne. „Am Vormittag hatte ich Probleme beim Bremsen. Als ich das gelöst hatte, habe ich direkt versucht, die verlorene Zeit wieder wettzumachen. Dabei habe ich zu viel riskiert und mir in einer Rechtskurve zehn Kilometer nach dem Start zur zwölften Wertungsprüfung einen Reifenschaden eingefangen. Damit war der Kampf um den Sieg für mich natürlich vorbei. Dennoch habe ich mir am Ende des Tages den zweiten Platz zurückgeholt. Und ich werde versuchen, ihn bis ins Ziel zu verteidigen.“

Dabei bekommt es Latvala mit Andreas Mikkelsen im dritten Polo R WRC zu tun. Nur 2,9 Sekunden trennen die beiden VW-Piloten. „Alles in allem war es ein guter Tag für uns. Für morgen ist der Plan, den Druck weiter aufrechtzuerhalten und das Duell mit Jari-Matti bis zum Zielstrich weiterzuführen“, freute sich der Norweger über seine Leistung.

Sordo will angreifen

Die VW-Party am Sonntag könnte noch Dani Sordo im Hyundai i20 WRC sprengen. Der Spanier liegt 4,5 Sekunden hinter Mikkelsen auf dem vierten Platz. „Wir werden morgen unser Bestes geben“, versprach Sordo seinen Fans. Wenig positiv gestimmt war Kris Meeke. Zwar kann er sich als Fünfter noch achtbar aus der Affäre ziehen, doch der Citroën-Pilot war alles andere als zufrieden. „Es ist schade, dass wir immer während der Rallye testen müssen“, kritisierte der Nordire die Strategie seines Teams. „Wir mussten heute viel am Setup arbeiten und vielleicht können wir morgen noch etwas verbessern.“

Für M-Sport war es ein Tag zum Vergessen. Erst warf Ott Tänak seinen Fiesta WRC neben die Strecke, nur eine Prüfung später landete sein Teamkollege Elfyn Evans im Graben. „Nach so einem positiven Tag gestern, kam heute eine echte Enttäuschung. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, dass beide Autos nicht ins Tagesziel gekommen sind“, ärgerte sich M-Sport-Chef Malcom Wilson über die Unfälle seiner Schützlinge.Auch Ford-Privatier Robert Kubica hatte Probleme. Wegen einer defekten Bremse des rechten Hinterrads touchierte der Pole die Streckenbegrenzung und fing sich einen Reifenschaden ein. Im Gegensatz zu Tänak und Evans erreichte Kubica immerhin das Tagesziel aus eigener Kraft.

WRC2: Hat Lappi den Titel verspielt?

Mit drei Werksautos war Skoda nach Spanien gekommen und die Tschechen hatten einen Plan ausgeheckt, der bei der eigenen Kundschaft auf wenig Begeisterung stieß. Alle drei Plätze sollten von den Werkspiloten belegt werden, natürlich mit Esapekka Lappi als strahlenden Sieger. In dieser Konstellation hätte der Finne den WRC2-Titel errungen.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Lappi versemmelte die Rallye durch einen Abflug auf der elften Prüfung und weil sein Titelkonkurrent Nasser Al-Attiyah im privaten Skoda am Ende der zweiten Etappe nur Vierter ist, hat plötzlich Pontus Tidemand Chancen auf die Meisterschaft. Der Skoda-Junior führt die Rallye mit einer halben Minute Vorsprung souverän an und darf im Gegensatz zu Lappi und Al-Attiyah auch noch beim letzten Saisonlauf in Wales punkten. Gelingt ihm dort erneut die volle Punktzahl, ist er WRC2-Champion. Damit dürften nicht einmal die ausgefuchsten Skoda-Strategen gerechnet haben.  

Am Sonntag stehen sechs Prüfungen über eine Gesamtdistanz von 76,4 Kilometer auf dem Programm, die allerdings ohne Service-Zwischenstopp absolviert werden müssen. Die ersten Autos verlassen Salou bereits um sechs Uhr Ortszeit in der Früh. Immerhin verschafft die Umstellung auf Winterzeit den Fahrern eine Stunde länger Schlaf.

Zwischenstand Rallye Spanien nach WP17

1.Ogier / IngrassiaVolkswagen Polo R WRC2:34:56.4
2.Latvala / AnttilaVolkswagen Polo R WRC+54.0
3.Mikkelsen / FloeneVolkswagen Polo R WRC+56.9
4.Sordo / MartíHyundai i20 WRC+1:01.4
5.Meeke / NagleCitroën DS3 WRC+1:42.2
6.Östberg / AnderssonCitroën DS3 WRC+1:43.7
7.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC+1:56.5
8.Paddon / KennardHyundai i20 WRC+1:56.5
9.Prokop / TománekFord Fiesta RS WRC+4:22.9
10.Tidemand / AxelssonSkoda Fabia R5+7:12.6

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