WM 2018

Ogier: Korsika macht Hoffnung für Deutschland

Rollentausch in der Rallye-Weltmeisterschaft. Sebastien Ogier ist nun in der Rolle des Jägers und will den Rückstand auf Spitzenreiter Thierry Neuville weiter verkürzen. Seine Leistungen auf Korsika lassen für die Rallye Deutschland hoffen.

Wenn im aktuellen Starterfeld ein Duo weiß, wie die Rallye Deutschland zu gewinnen ist, dann die Titelverteidiger Sébastien Ogier und Beifahrer Julien Ingrassia: Sie wollen am kommenden Wochenende beim Höhepunkt unter den reinen Asphalt-Rallyes der WM-Saison gerne zum vierten Mal den größten Pokal mit nach Hause nehmen. Geübt dafür haben sie bereits im April bei der Rallye Korsika, wo sie mit dem Ford Fiesta WRC einen Sieg eingefahren haben. Ziel für die amtierenden Weltmeister ist es auf jeden Fall, den 21-Punkte-Rückstand auf den aktuellen Tabellenführer Thierry Neuville weiter zu verringern.

„In Finnland waren wir nicht so schnell unterwegs wie geplant“, so Ogier, der gemeinsam mit seinem Teamkollegen Elfyn Evans im Vorfeld der Veranstaltung dem Fiesta-Werk in Köln einen Besuch abstatten wird. „Aber die Rallye Deutschland ist eine komplett andere Geschichte - dort wollen wir unbedingt die Spitzenränge anvisieren. Ich freue mich immer, wenn es wieder zurück auf Asphalt geht. Auf Korsika waren wir zuletzt sehr konkurrenzfähig. Doch die ,Deutschland' präsentiert sich von der Charakteristik her völlig anders. Jeder weiß, wie schwierig es ist, auf diesen so unterschiedlichen Prüfungen alles richtig zu machen. Natürlich wollen wir wieder unser Bestes geben, um den Sieg kämpfen und die Lücke in der WM-Tabelle weiter verkürzen.“

Wie bereits bei der Rallye Finnland gut drei Wochen zuvor können Ogier/Ingrassia einem neuen, nochmals verfeinerten Aerodynamikpaket vertrauen, dass M-Sport gemeinsam mit Ford Performance für den Fiesta WRC im Windkanal entwickelt hat. Dies soll sich speziell auf den schnellen Landstraßen-Prüfungen im nördlichen Saarland und südlich von Trier auszahlen. Sie bilden eine der drei maßgeblichen Gesichter dieses Events - neben den tückischen Weinbergwegen entlang der Mosel mit ihren vielen verdeckten Kurven und dem Militärgelände Baumholder. Entlang der brüchigen Betonpisten warten die als "Hinkelsteine" gefürchteten Panzersperren nur darauf, jeden Fahrfehler maximal zu bestrafen. 

Spione im Einsatz

Es sind genau diese wechselnden Charakteristika, die die Rallye-Besatzungen und -Teams vor eine große Herausforderung stellen - sei es bei der Abstimmung ihrer World Rally Cars, die immer nur der bestmögliche Kompromiss sein kann, als auch beim fahrerischen Rhythmus. Große Verantwortung tragen aber auch die sogenannten "Schotter-Spione", die vor den eigentlichen Wettbewerbsfahrzeugen die Prüfungen noch einmal abfahren. Dabei notieren sie wichtige Veränderungen der Streckenqualität und geben sie an die jeweiligen Beifahrer weiter.

„Wir wollen bei der Rallye Deutschland wieder um Spitzenplatzierungen kämpfen - und ich bin mir sicher, dass wir dazu auch in der Lage sind“, betont M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson. „Mit dem Ford Fiesta WRC haben wir diese Veranstaltung im Vorjahr gewonnen und mit Sebastien Ogier einen Fahrer im Aufgebot, der bei dieser Rallye bereits drei Mal auf dem obersten Treppchen stand - er weiß also, worauf es ankommt.“

 

 

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