Schweden nach WP12

Ogier kontrolliert das Geschehen

Sein Vorsprung ist groß genug, bereits zur Halbzeit der Rallye Schweden kann sich Spitzenreiter Sebastien Ogier erlauben, das Tempo bei Bedarf so weit zurücknehmen, dass er keine unnötige Risiken mehr eingehen muss. Doch seine Verfolger haben noch nicht aufgesteckt.

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Für die Schweden begann der zweite Tage ihres WM-Laufs mit einer herben Enttäuschung. Youngster Pontus Tidemand, der bei seinem WRC-Debüt eine beeindruckende Leistung ablieferte und sich in den Punkterängen etablierte, musste seinen Ford Fiesta auf WP9 mit einem Motorschaden abstellen. Auch Matthew Wilson überstand die Prüfung nicht. Er überschlug sich nach einem Fahrfehler mit seinem Fiesta.

 

Ansonsten hat sich auf den vorderen Plätzen wenig getan. Sebastien Ogier verschenkte nach der ersten Bestzeit des Tages (WP9) ein paar Sekunden von seiner komfortablen Führung, weil er sich stellenweise nicht hundertprozentig wohl fühlte. Zur Halbzeit der Rallye liegt der VW-Pilot mit 25,2 Sekunden in Führung. „Es war ein guter Morgen für uns“, meinte Ogier, der trotzdem Raum für Verbesserungen sieht. „Am Start der letzten Prüfung war ich nicht gut. Das muss ich verbessern.“

 

Hinter ihm kann sich Sebastien Loeb etwas von Jari-Matti Latvala absetzen. Dem Finnen in VW-Diensten gelang zwar auf WP10 seine erste Bestzeit im Polo R WRC, doch dann schlug der Weltmeister zurück und verschaffte sich wieder Luft auf den Verfolger. „Ich bin auf jeden Fall zufriedener als ich es gestern war“, sagte Loeb und Latvala erkannte, warum er Zeit einbüßte: „Stellenweise war ich zu vorsichtig beim Bremsen, aber wir brauchen auch mehr Traktion. Das hat jedoch auch mit meinem Fahrstil zu tun.“

 

Latvala muss sich am Nachmittag steigern, denn Mads Östberg konnte am Samstagmorgen viel Boden gut machen und liegt nur noch 1,5 Sekunden hinter ihm zurück. „Loeb hat das Tempo erhöht, den kann ich nicht einholen. Aber Latvala liegt in Reichweite und das will ich versuchen“, sagte Östberg, dem die 20 Strafsekunden von der ersten Etappe jetzt noch schwerer im Magen liegen dürften.

 

Zum Fünftplatzierten Evgeny Novikov klafft dagegen eine größere Lücke. Der Russe ging keine unnötige Risiken ein und hat zu seinen Verfolgern einen ausreichenden Vorsprung. Um den sechsten Rang liefern sich Juho Hänninen und Thierry Neuville ein spannendes Duell. Nur noch 8,6 Sekunden trennen die beiden Ford-Piloten. „Das war ein guter Morgen für uns. Ich bin sehr zufrieden. Jetzt will ich auf der zweiten Schleife am Nachmittag ein paar gute Zeiten holen“, sagte Neuville.

 

Mikko Hirvonen kann zwar mit der Bestzeit auf WP12, dem  lediglich 1.87 Kilometer langen Hagfors Sprint, auf sich aufmerksam machen, liegt aber nach dem gestrigen Ausrutscher aussichtslos auf Platz 26 zurück.

 

Wiegand mit Problemen

 

In der WRC2-Wertung scheinen die Plätze ebenfalls vergeben. Anders Grondal (Subaru) bleibt mit 17.6 Sekunden vor Yazeed Al Rajhi (Ford). Skoda-Junior Sepp Wiegand ist Dritter, war aber mit seiner heutigen Leistung nicht zufrieden.

 

„Es lief noch nicht gut für uns“, gab er in der Mittagspause zu. „Auf der ersten Prüfung war das Bremspedal stellenweise weich, das hat mich etwas Vertrauen gekostet. Auf der nächsten Prüfung liefen wir auf Tamrazov auf, der nicht gerade schnell unterwegs war und auch noch drei Mal vor mir abgeflogen war. Auf der elften Prüfung passte die Kommunikation zwischen mir und meinem Co nicht. Heute Nachmittag sollte es aber besser laufen.“ Auch Copilot Frank Christian weiß, wo noch Reserven im Cockpit sind: „Unser Aufschrieb passt noch nicht richtig. Manchmal komme ich kaum mit dem Lesen hinterher, dann muss ich wieder aufpassen, nicht zu schnell anzusagen.“

 

    

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