Rallye Deutschland nach WP13

Ogier - König der Panzerplatte

Sebastien Ogier setzt sich weiter von der Konkurrenz ab und holt sich die Bestzeit auf der Königsprüfung „Panzerplatte“. Spannung herrscht nur noch hinter dem Podium.

Sein Arbeitgeber Volkswagen zog auf der „Panzerplatte“ alle Register und verwandelte den Zuschauerbereich auf dem Truppenübungsplatz in eine große Partymeile. Der Zeitplan wurde extra umgestrickt, damit die zahlreichen Fans möglichst oft in den Genuss der Fahrzeuge kamen und als drei Mal hintereinander die Bestzeit an Sebastien Ogier im Polo R WRC ging, war das VW-Glück bei strahlendem Sonnenschein perfekt.

Zur Halbzeit der Rallye Deutschland führt Ogier das Klassement mittlerweile mit 18,5 Sekunden vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala an. Der Franzose kann sich nur noch selbst schlagen. „Die lange Panzerplatten-Prüfung erstmals ohne Zwischenzeiten zu fahren, war nicht ganz einfach. Man kann sein Tempo nicht einschätzen. Aber sonst hatten wir keinerlei Probleme“, freute sich Ogier. Im Gegenzug warf Latvala bereits das Handtuch. „Unser Auto war zu hart abgestimmt. Es scheint, also ob der Kampf um die Führung vorbei ist“, zeigt sich der Finne einsichtig, noch bevor ihn Sportchef Jost Capito noch einmal auf die Bedeutung des ersten VW-Heimsiegs hinweisen würde.

Während Andreas Mikkelsen im dritten Polo R WRC die VW-Dreifachführung absichert, liefern sich die Hyundai-Piloten Dani Sordo und Thierry Neuville einen spannenden Kampf um die vierte Position. Auf WP10 konnte zunächst Neuville an Sordo vorbeiziehen, doch der spanische Konter ließ nicht lange auf sich warten, um die alte Rangordnung wieder herzustellen. „Wir waren schnell genug, um Thierry zu überholen. Aber das Tempo der Spitze ist unglaublich“, so Sordo.

Andere Fahrer hatten weniger Glück auf der legendären Panzerplatte. Kevin Abbring mühte sich in seinem Hyundai i20 WRC ohne Servolenkung über die letzten zehn Kilometer. Robert Kubica riss sich an einem der gefürchteten Hinkelsteine ein Rad ab. Hayden Paddon verlor auf den Betonwegen im Hunsrück den Rhythmus und stürzte hinter Elfyn Evans, Ott Tänak und Mads Östberg auf den neunten Rang ab. „Mit dem Auto ist alles in Ordnung. Es liegt einzig und allein an mir“, zeigte sich der Hyundai-Pilot selbstkritisch. Schon in den Prüfungen zuvor hatte es Ford-Privatier Martin Prokop erwischt, der sich mit einer defekten Antriebswelle über die Strecke quälte. Während der Tscheche das Ziel erreichte, kann Francois Delecour den Truppenübungsplatz in vollen Zügen genießen. Der französische Altmeister rutschte mit seinem Porsche RGT von der Strecke und musste aufgeben.

WRC2: Probleme für Kreim

Auch Skoda-Deutschland Junior Fabian Kreim wurde die Panzerplatte zum Verhängnis. Nach einem verhaltenen Start am Morgen, hatte er an Tempo zulegen können, verlor aber auf dem Truppenübungsplatz durch einen Reifenschaden fast fünf Minuten. Die WRC2 führt weiterhin Jan Kopecky im Skoda Fabia R5 vor Craig Breen (Peugeot) und Eric Camilli (Ford) an. Nach seinem gestrigen Abflug meldete sich Esapekka Lappit (Skoda) heute mit drei Bestzeiten eindrucksvoll zurück. Armin Kremer verzichtete dagegen auf den Restart. Der Mecklenburger lag am Freitag auf dem zweiten WRC2-Rang, als plötzlich der Öldruck seines Fabia R5 zusammenklappte. Das bittere Ende eines bis dahin starken Auftritts.

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