Atemberaubende Natur, historische Baudenkmäler aus dem Mittelalter und malerische Hafenkulissen eingerahmt vom smaragdblauen Mittelmeer: Bei viele Touristen gilt Sardinien als Insel der Träume. Für die zahlreichen Reize des Eilands haben die WM-Stars am kommenden Wochenende jedoch keinen Blick. Sie kämpfen rund um die Stadt Alghero im Westen der Insel um Sekundenbruchteile und WM-Punkte.
Auf dem Programm stehen 19 Wertungsprüfungen über 324,6 Kilometer. Die anspruchsvollen Schotterpisten verlangen sowohl den Fahrern als auch ihren Fahrzeugen alles ab. Die engen, teils extrem schnellen Strecken sind mit losen Steinen übersät, extrem materialfordernd und lassen kaum Platz für Fahrfehler. Insbesondere bei der zweiten Durchfahrt erwartet die Piloten ein Cocktail aus dicken Felsbrocken und tiefen Spurrinnen. Dabei klettert das Thermometer in den Cockpits auf bis zu 50 Grad Celsius.
In den vergangenen drei Jahren sicherte sich Sebastien Ogier den ersten Platz. Mit einem vierten Erfolg würde er mit Rekordweltmeister Sebastien Loeb gleichziehen. Doch der WM-Führende muss sowohl während der Freitags- als auch auf der Samstagsetappe als Erster in die staubige Loipe und übernimmt damit erneut die ungeliebte Rolle als Straßenkehrer. Ein Nachteil, der ihm die Siege bei den letzten beiden WM-Läufen verhagelte. Das könnte auf Sardinien nicht anders werden.
Im heutigen Shakedown ließ sich Ogier die Laune noch nicht verderben und setzte mit 2:12,9 Minuten die Bestzeit. Nur eine Zehntel hinter ihm landete Mads Östberg auf dem zweiten Platz, der hofft, die Probleme mit der Schaltung beim letzten Test endlich aussortiert zu haben. Dicht gefolgt wird der Norweger von seinem Ford-Markenkollegen Ott Tänak, der erneut beweisen konnte, dass die neuen DMack-Schotterreifen etwas taugen. Auch Thierry Neuville gelingt ein guter Auftakt ins Sardinien-Wochenende. Mit acht Zehnteln Rückstand wird der Hyundai-Pilot Vierter.
Die Rallye Sardinien startet bereits am Donnerstagabend mit der zwei Kilometer kurzen Zuschauerprüfung „Ittiri“. Am Freitag stehen acht Prüfungen auf dem Programm, darunter auch Klassiker wie „Castelsardo“ und „Tergu-Osilo“, die in diesem Jahr ihr Comeback feiern. Eines der Highlights ist „Monte Lerno“: Die mit 44,26 Kilometern längste Prüfung der Rallye Sardinien wird am Samstag zwei Mal absolviert und begeistert Fahrer wie Fans mit der legendären Sprungkuppe „Micky’s Jump“ – einem der höchsten Sprünge des Jahres. Hier fliegen die Spitzenleute bis zu 40 Meter weit durch die Luft.
Ergebnis Shakedown Rallye Sardinien
1. | Ogier Sébastien / Ingrassia Julien | VW Polo R WRC | 2:12,9 |
2. | Östberg Mads / Flöene Ola | Ford Fiesta RS WRC | +0,1 |
3. | Tänak Ott / Mõlder Raigo | Ford Fiesta RS WRC | +0,7 |
4. | Neuville Thierry / Gilsoul Nicolas | Hyundai i20 WRC 16 | +0,8 |
5. | Paddon Hayden / Kennard John | Hyundai i20 WRC 16 | +1,3 |
6. | Abbring Kevin / Marshall Sebastian | Hyundai i20 WRC | +1,6 |
7. | Latvala Jari-Matti / Anttila Miikka | VW Polo R WRC | +2,2 |
8. | Camilli Eric / Veillas Benjamin | Ford Fiesta RS WRC | +2,4 |
9. | Sordo Dani / Martí Marc | Hyundai i20 WRC '16 | +2,9 |
10. | Solberg Henning / Minor Ilka | Ford Fiesta RS WRC | +3,0 |
11. | Mikkelsen Andreas / Jæger Anders | VW Polo R WRC | +3,1 |
12. | Bertelli Lorenzo / Scattolin Simone | Ford Fiesta RS WRC | +3,9 |
13. | Lappi Esapekka / Ferm Janne | Škoda Fabia R5 | +5,0 |
14. | Fuchs Nicolás / Mussano Fernando | Škoda Fabia R5 | +5,4 |
15. | Kopecký Jan / Dresler Pavel | Škoda Fabia R5 | +6,8 |
VIDEO: Shakedown Rallye Sardinien
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