Acht Prüfungen mussten die Teilnehmer der diesjährigen Rallye Japan am letzten Tag bewältigen und das ohne einen einzigen Service. Erstes Opfer dieses Umstands war Mikko Hirvonen, der auf der ersten Schleife einen Defekt an der Differenzialpumpe beklagte und von Gesamtrang zwei auf fünf zurückfiel. „Wir hatten dadurch auch ein Getriebeproblem“, fluchte der Finne. „Es ist nicht so schlecht in Prüfungen, in denen es schnell zur Sache geht. Doch wenn es ein wenig kurvenreicher ist, dann verlieren wir durch den Gebrauch der manuellen Schaltung viel Zeit.“ Am Ende reichte es zu Rang sechs hinter Sebastien Loeb.
Der Franzose schien mit den Bedingungen der letzten Etappe besser zu Recht zu kommen, obwohl er mit dem Setup weiterhin unzufrieden war. Mit Rang fünf holte Loeb in Japan sein schlechtestes Saisonergebnis. „Nach dem Wechsel des Differenzials gestern Nacht ist es eigentlich nur schlimmer geworden“, klagte der Franzose. „Der Wagen untersteuert einfach viel zu viel.“
Vor ihm ins Ziel kam Citroen-Markenkollege Dani Sordo auf Rang vier, der im Duell mit Jari-Matti Latvala das Nachsehen hatte. Der Finne konnte seinen gestern durch einen Antriebswellenschaden ausgelösten Rückstand auf den Spanier von 15.4 Sekunden in einen Vorsprung von 9.2 Sekunden ummünzen und freute sich über die Podiumsplatzierung und die letzte Bestzeit der Rallye im Sapporo Dome.
Im Kampf um den Sieg hatten nach den Problemen von Mikko Hirvonen heute nur noch zwei Fahrer die Chance: Citroen-Privatier Petter Solberg und Citroen-Senkrechtstarter Sebastien Ogier. Die erste Bestzeit des heutigen Tages in WP20 hievte Ogier an die Spitze, die er bis ins Ziel vor dem Norweger verteidigte. Solberg beschädigte sich in jener Prüfung seinen Stoßdämpfer und kämpfte seitdem mit seinem Fahrzeug. „Es sind in etwa 30 Millimeter Spiel in der Lenkung, bevor ich einlenken kann“, erläuterte er seinen Defekt. „Es ist nicht einfach zu fahren, doch ich bin froh weiter dabei zu sein und hoffe dass ich die Platzierung halten kann.“ Es sollte reichen und am Ende fehlten ihm zum Sieger Ogier 15.7 Sekunden, der nach dem Erfolg in Portugal nun seinen zweiten Saisonsieg feierte.
„Es ist unglaublich, ich bin wirklich sehr glücklich“, freute sich der Sieger. „Als ich hier angereist bin, habe ich mir gesagt, dass es eine schwierige Rallye für mich sein wird. Ich mag diese Art von Prüfungen nicht, die sehr rau sind und außerdem bin ich hier zum ersten Mal gefahren. Doch ich habe ein gutes Gefühl und einen guten Rhythmus gefunden und nun gewonnen. Einfach nur perfekt.“
Bereits in der heutigen Auftaktprüfung schied der Gesamt-Achte Kimi Räikkönen vorzeitig aus. Das finnische Citroen-Duo kam beim ersten Durchgang der Prüfung Bisan von der Strecke. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt und wie sich herausstellte schien der ehemalige Formel 1-Weltmeister die Ansage seines Beifahrers Kaj Lindström falsch verstanden zu haben. Somit wurde Federico Villagra hinter Henning Solberg Achter.
In der SWRC blieb alles beim Alten und der Finne Jari Ketomaa feierte den dritten Saisonsieg vor Martin Prokop. Die PWRC-Wertung entschied Patrik Flodin (ebenfalls mit drittem Saisonsieg) vor Hayden Paddon zu seinen Gunsten.
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