Rallye Portugal nach WP13

Ogier greift nach der Führung

Am Ende der zweiten Etappe steht Sebastien Ogier dort, wo er nach eigener Aussage gar nicht sein dürfte: Der Weltmeister greift nach der Führung der Rallye Portugal, doch seine Gegner sind bis in die Haarspitzen motiviert.

Sebastien Ogier wird seinem Ruf als „Reifenflüsterer“ am zweiten Tag der Rallye Portugal erneut gerecht. Obwohl der Weltmeister sogar noch mehr attackiert als seine Gegner, scheinen seine Michelin-Pneus die Strapazen besser zu überstehen. Alle drei Bestzeiten der zweiten Schleife gingen auf sein Konto: Im Tagesziel liegt Ogier als neuer Zweiter nur noch 9,5 Sekunden hinter Spitzenreiter Jari-Matti Latvala zurück.

„Ich denke ich habe zu hart attackiert und die Reifen ruiniert. Ich bin schon ein wenig enttäuscht“, gab Latvala angesichts seines zusammengeschmolzenen Vorsprungs zu. „Am Ende liegen wir noch vorn, das ist die Hauptsache. Aber Ogier ist verdammt stark. Solche Situationen motivieren ihn ungemein.“

Auch Kris Meeke macht sich noch Hoffnungen auf den nächsten großen Erfolg, obwohl er am späten Nachmittag Ogier nichts entgegensetzen konnte. „Ich bin bereit alles für den Sieg zu riskieren“, so der Citroën-Pilot. „Wir haben jedoch einige Arbeit vor uns, um die Volkswagen abzufangen.“ – Meeke sollte auch den Rückspiegel im Auge behalten. Andreas Mikkelsen im dritten Polo R WRC liegt gerade einmal 1,1 Sekunden hinter ihm.

Das Tempo an der Spitze kann Ott Tänak im runderneuerten Ford Fiesta WRC nicht mitgehen. Er liegt als Fünfter bereits 1:11 Minuten zurück. Auch Hyundai-Pilot Dani Sordo hatte sich mehr als Platz 6 erwartet, immerhin konnte er seinen jungen Markenkollegen Hayden Paddon wieder unter Kontrolle bringen, der sich auf WP12 vorbeigedrängt hatte. „Bei den rutschigen Verhältnissen hat sich das Auto viel hin und her bewegt. Ich habe mein Bestes versucht, aber es war nicht möglich, mehr zu tun", klagte der Spanier.

Auch Mads Östberg hatte Grund zum Klagen. Auf der ersten Schleife sorgte ein defektes Differenzial für ein ungutes Fahrgefühl. Nachdem es im Mittagsservice getauscht werden konnte und der Citroën-Pilot verlorenen Boden wieder gut machen wollte, streikte ein Sensor des Turboladers und verursachte einen eklatanten Leistungsverlust des DS 3 WRC. „Dort wo ich den dritten Gang hätte nutzen können, musste ich in den Ersten schalten“, ärgerte sich Östberg, der mit 1:35 Minuten Rückstand nur Siebter ist.

WRC2: Ausfall von Kremer

In der WRC2 kann sich Nasser Al-Attiyah (Ford) weiterhin an der Spitze behaupten. Hinter ihm tauschen die Skoda-Piloten die Plätze. Esapekka Lappi kann auf der vorletzten Tagesprüfung die Rangordnung wiederherstellen und Pontus Tidemand auf Platz 3 verdrängen. Unterdessen muss Skoda den ersten technischen Ausfall des neuen Fabia R5 beklagen: Ausgerechnet Armin Kremer erwischt es mit einem Elektrikschaden vor dem Start von WP13.

Zwischenstand nach 13 von 16 Prüfungen

1.Latvala / AntillaVolkswagen2:56:19,9
2.Ogier / IngrassiaVolkswagen+9,5
3.Meeke / NagleCitroen+20,0
4.Mikkelsen / FloeneVolkswagen+21,1
5.Tänak / MölderFord+1:11,1
6.Sordo / MartiHyundai+1:55,4
7.Paddon / KennardHyundai+2:01,0
8.Östberg / AnderssonCitroen+2:05,0
9.Kubica / SzczepaniakFord+3:06,9
10.Prokop / TománekFord+5:49,7

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Finale: Rückkehr nach Fafe

Am Sonntag steht das Highlight dieser Rallye auf dem Programm: Die legendäre „Fafe“-Prüfung mit der weltbekannten Sprungkuppe dürfte Hunderttausende Zuschauer anlocken. Los geht es in der Nähe der gleichnamigen Stadt. Die enge, sehr sandige Piste schlängelt sich an Felsbrocken vorbei, kurz vor dem Ziel gehen die Autos auf dem weltberühmten Sprunghügel „Salto Da Pedra Sentada“ in die Luft. Aus Fahrersicht dürfte jedoch die schier endlose 15. Wertungsprüfung noch mehr Vergnügen bereiten: Die 32,35 Kilometer lange „Viera do Minho“ windet sich durch die Wälder der Serra de Cabreira. Dabei wechseln sich harter Schotter und loser Sand ab. Los geht es ab 9:08 Uhr (MEZ).

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