Ogier gewinnt Polen - Latvala patzt

Sebastien Ogier fliegt förmlich seinem nächsten Titel entgegen. Auch in Polen steht der Franzose zusammen mit Beifahrer Julien Ingrassia ganz oben auf dem Treppchen und kann volle Punktzahl einfahren. „Dieses Mal musste ich auf 90 Prozent der Strecke als erster Fahrer losfahren. Deshalb ist es ein ganz besonderer Erfolg. Ich habe vom ersten bis zum letzten Meter voll attackiert“, jubelte Ogier.

Beim leidigen Thema Startreihenfolge wird Ogiers Markenkollege Andreas Mikkelsen möglicherweise im Anschluss das Vier-Augen-Gespräch mit dem Weltmeister suchen. Der Norweger hatte gestern in Ogiers dichter Staubwolke jene Sekunden verloren, die ihn näher an den Spitzenreiter herangebracht hätten. So blieb ihm nur der zweite Platz. „Ohne einen Fehler von Sebastien hatte ich heute keine Chance mehr“, so Mikkelsen.

Beim Versuch, Volkswagen einen Dreifachsieg zu sicheren, scheiterte Jari-Matti Latvala auf den letzten Kilometern. In einer mittelschnellen Linkskurve untersteuerte sein Polo zu stark und krachte frontal gegen einen Baum. Latvala erreichte mit schwer beschädigter Front noch das Ziel, doch die schnell ansteigende Wassertemperatur deutete bereits an, dass er die 11 Kilometer lange Strecke zurück in den Service nicht mehr schaffen würde. Ein Tiefschlag für den sensiblen Finnen, der am Wochenende nur dritte Kraft im VW-Lager war.

#WRC Polo damages @JariMattiWRC into Power Stage after hit a tree @rajdpolskipic.twitter.com/bPEl4OMAMl

— BILLIOT Jérémie (@planetemarcus) 5. Juli 2015

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Vom Unglück seines direkten Konkurrenten bekam Ott Tänak zu diesem Zeitpunkt nichts mit. Mit vollem Einsatz flog der M-Sport-Pilot in seinem Ford Fiesta WRC über die abschließende Power-Stage, um seinen seinen dritten Platz ab zu sichern. Fast hätte es hier zur Bestzeit gereicht, doch die schnappte sich Ogier – mit nur einer Zehntel Vorsprung. Tänak war das egal. Er strahlte über beide Ohren. „Ich bin so glücklich für das Team. Dieses Ergebnis haben sie wirklich verdient“, meinte der Este.

Sollte es Latvala nicht mehr rechtzeitig in den Service schaffen und eine Zeitstrafe bekommen, würde Hayden Paddon auf den vierten Platz nach vorne rücken. Hinter ihm erreichte sein Hyundai-Markenkollege Thierry Neuville als Fünfter das Ziel, trotz seiner Rolle auf der vorhergehenden Prüfung, bei der er großes Glück hatte, nicht vorzeitig auszufallen. „Ich kann mir diese Sache eigentlich gar nicht erklären“, sagte Neuville, der einen rund zwei Meter langen Holzmast in den Radkasten des rechten Hinterreifens rammte und dennoch weiterfahren konnte. So viel Glück fehlte Robert Kubica (Ford) am Ende seines WM-Heimspiels. Er fing sich auf der letzten Prüfung einen Reifenschaden ein und verlor seine Position an Kris Meeke (Citroën DS).

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Erster WRC2-Erfolg des Fabia R5

In der WRC2-Wertung kann das Skoda-Werksteam mit Esapekka Lappi und Pontus Tidemand einen Doppelsieg einfahren. Es ist der erste Erfolg des Fabia R5 in der Meisterschaft. Allerdings ist es auch ein Erfolg, der Fragen aufwirft, denn die Tschechen treten mit einem gewaltigen Aufgebot in einer Serie an, die ursprünglich für Privatiers geschaffen wurde. Ein riesiger Service, ausgiebige Testfahrten und maximaler Materialeinsatz verschieben die Kräfteverhältnisse deutlich. Der drittplatzierte Karl Kruuda (DS 3 R5) kam mit einem Abstand von über zwei Minuten ins Ziel. Armin Kremer wurde als bester Skoda-Privatier hinter Jari Ketomaa (Ford Fiesta R5) Fünfter.

Ergebnis Rallye Polen 2015

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