Spanien nach WP15

Ogier führt Volkswagen zum Herstellertitel

Die Rallye Spanien erlebte ein turbulentes Finale. Nachdem Dani Sordo durch einen Fahrfehler ausfiel, war Volkswagen der Herstellertitel vorzeitig sicher und Sebastien Ogier zeigte eindrucksvoll, warum der beste Fahrer dieser Saison ist.

<strong>WELTMEISTERLICH:</strong> Sebastien Ogier und Julien Ingrassia sichern sich den Sieg in Spanien

Ein Reifenschaden als Steilvorlage zum Sieg! Hört sich verrückt an? Nicht wenn man Sebastien Ogier heißt und einen 40 Sekunden Rückstand innerhalb von wenigen Prüfungen in eine Führung verwandeln kann. Der Weltmeister nutzte seine späte Startposition während der heutigen Schotter-Etappe perfekt aus und genoss deutlich mehr Traktion als Teamkollege Jari-Matti Latvala, der an der Spitze als Straßenkehrer fast wehrlos mitansehen musste, wie seine Verfolger mit jeder Prüfung immer näher kamen.

 

Vor Dani Sordo musste Latvala keine Angst haben. Der Citroën-Pilot hatte am letzten Tag nie ein Mittel gefunden, aufschließen zu können. Als er auf der drittletzten Prüfung die Aufhängung seines DS3 WRC so stark beschädigte, dass er aufgeben musste, hatte Volkswagen den Hersteller-Titel vorzeitig in der Tasche. Entspannt konnte die VW-Teamleitung die letzte Prüfung dennoch nicht genießen. Im Ziel von WP14 schlugen plötzlich Flammen aus dem Motorraum von Latvalas Auto. Allerdings konnten diese ebenso schnell gelöscht werden und hatten zum Glück keine schwerwiegenden Auswirkungen. Latvala konnte die letzte Prüfung absolvieren, büßte aber über eine halbe Minute ein und musste sich hinter Ogier mit dem zweiten Platz begnügen.

 

Während Latvala im Ziel der letzten Prüfung kein Kommentar abgeben wollte, strahlte der Sieger über beide Ohren. „Was für ein fantastischer Tag für uns“, jubelte Ogier über seinen achten Saisonerfolg. „Wir wussten nicht, ob es aufgehen würde als wir heute Morgen im Staub steckten, aber ich habe meinem Aufschrieb vertraut. Ich freue mich für das Team, sie haben mir ein tolles Auto hingestellt und haben nun auch den Titel gewonnen. Das war das Wichtigste.“

 

Im Lager von Citroën zeigte man sich als fairer Verlierer und gratulierte dem VW-Team sofort zum Titelgewinn. Der dritte Rang von Mikko Hirvonen ging nach dem Ausfall von Sordo fast ein wenig unter. „Ich bin glücklich wieder auf dem Podium zu stehen. Aber es wäre auch schön gewesen, Dani bei seinem Heimspiel hier oben stehen zu sehen“, sagte Hirvonen. Hinter ihm folgen die M-Sport-Truppe mit Thierry Neuville, Evgeny Novikov und Mads Östberg auf den weiteren Plätzen. „Wir hatten Probleme mit unserem Asphalt-Setup. Dort haben wir die Rallye verloren. Aber wir konnten wieder Punkte sammeln und das ist die gute Nachricht“, sagte Neuville, der weiterhin auf Kurs zum Vizetitel liegt.

 

WRC2-Titel für Kubica

 

Nicht nur bei Volkswagen knallen heute Abend die Sektkorken. Robert Kubica gewinnt nach einer beeindruckenden Fahrt den WRC2-Titel. „Ich bin natürlich glücklich, aber es liegt noch ein weiterer Weg von mir. Der Rallyesport hat mir in diesem Jahr viel gegeben. Jetzt freue ich mich auf Wales und den Einsatz im World Rally Car. Ich muss immer noch sehr viel lernen“, sagte Kubica. Für Sepp Wiegand nahm die Rallye Spanien dagegen kein glückliches Ende. Der Skoda-Pilot schied durch einen Getriebeschaden vorzeitig aus. „Das ist natürlich bitter. Wir waren sehr gut unterwegs und das Fahren hat richtig viel Spaß gemacht. Wir haben aber auch so bewiesen, dass wir auf Asphalt und Schotter konkurrenzfähig sind“, meinte der 22-jährige.

 

 

 

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