RALLYE DEUTSCHLAND NACH WP6

Ogier fliegt raus - Latvala vorn

Führungswechsel am Ende der ersten Deutschland-Etappe. Sebastien Ogier strandet nach einem Fahrfehler in den Mosel-Weinbergen. Jari-Matti Latvala übernimmt kampflos die Spitzenposition.

Die erste Etappe der Rallye Deutschland endet mit einem kuriosen Zwischenfall, über den Weltmeister Sebastien Ogier jedoch nicht lachen kann. Der Franzose verlor auf der sechsten Prüfung die Kontrolle über sein Auto, rodelte durch einen Weinberg und knallte am Ende der Rutschpartie auf einen anderen Wirtschaftsweg, der sich allerdings als Sackgasse entpuppte.

„Auf der letzten Prüfung habe ich nach Kilometer acht in einer langgezogenen Rechtskurve leider etwas zu spät gebremst. Deshalb sind wir mit unserem Polo R WRC von der Strecke in die Weinberge gerutscht und am Ende über eine Mauer aus zwei Metern Höhe wieder auf der Straße gelandet – leider nicht auf der richtigen“, erklärt Ogier, wie er auf Abwege geriet. Der Polo entpuppte sich zwar als standfest und steckte den harten Aufschlag offensichtlich weg, doch für den bis dato Führenden gab kein Zurück mehr.

Ogier musste ohne gewertete Zeit in den anschließenden Service fahren und wird dem Rally2-Reglement entsprechend zehn Strafminuten bekommen. Damit gerät der erhoffte Sieg und der vorzeitige Hersteller-Titel für Volkswagen vorerst in weite Ferne. „Natürlich sind wir sehr enttäuscht, denn wir lagen in Führung und wollten für Volkswagen bei der Heim-Rallye den Sieg holen. Mit zehn Minuten Zeitstrafe wird es für uns nun sehr schwer, noch in die Punkteränge zu fahren. Aber wir werden kämpfen. Unser Ziel sind jetzt die drei Punkte am Sonntag bei der Powerstage.“

Nach dem Unfall von Ogier übernahm sein Teamkollege Jari-Matti Latvala die Führung. „Nachdem die Info vom Team kam, konnte ich das Tempo etwas zurücknehmen“, sagte der Finne, der bereits 37 Sekunden vor Kris Meeke (Citroën) liegt. „Aus eigener Kraft können wir Jari-Matti nicht mehr abfangen“, sagte der Nordire. „Aber es ist noch ein langer Weg.“

Im Kampf um den dritten Rang hat Vorjahressieger Dani Sordo (Hyundai) am Abend mächtig auf die Tube gedrückt und ist an Andreas Mikkelsen (VW) vorbeigezogen. Allerdings trennen die Kontrahenten nur drei Sekunden und von hinten stürmt auch Thierry Neuville heran, der allerdings über Rauchentwicklung im Innenraum klagte und dadurch auf dem letzten Wertungsabschnitt Zeit verlor.

Auch die nachfolgenden Fahrer haben gute Chancen in den Kampf ums Podium einzugreifen. Die beiden M-Sport-Piloten Mikko Hirvonen und Elfyn Evans liegen ebenfalls nur wenige Sekunden hinter Neuville, wie Mads Östberg im zweiten Werks-Citroën. Erst zum Neuntplatzierten Bryan Bouffier (Hyundai) klafft wieder eine größere Lücke. Hier geht es zu den aktuellen Ergebnissen ...

In der Junior-WM kann sich Christian Riedemann an der Spitze behaupten und das obwohl der Sulinger eine 20-Sekunden-Zeitstrafe verkraften musste, weil im Mittagsservice das Getriebe seines Citroën DS3 R3T getauscht werden musste. Verfolger Stéphane Lefebvre liegt 10,2 Sekunden hinter Riedemann zurück. Die WRC2-Wertung führt weiterhin Bernardo Sousa (Ford Fiesta S2000) vor Pontus Tidemand (Ford Fiesta R5) an.

Panzerplatte im Mittelpunkt

Am zweiten Tag der Rallye Deutschland wird sich alles um das Truppenübungsgebiet Baumholder mit der weltberühmten Panzerplatten-Prüfung drehen. Wichtigste Änderung in diesem Jahr: Neben der legendären, trotz zum Teil neuer Streckenführung erneut über 40 Kilometer langen „Panzerplatten“-Herausforderung integrierten die Veranstalter eine weitere WP in das Militärgelände. Damit kommen die Fans am Samstag ohne Ortswechsel in den Genuss von gleich vier Prüfungen. Zwischen den Durchgängen gibt es ein gewaltiges Unterhaltungsprogramm, unter anderem werden sich ehemalige Champions mit einer „Rollenden Autogrammstunde“ unter das Volk mischen. Hier gibt es den Zeitplan der Rallye Deutschland ...

GALERIE: Die Bilder der Rallye Deutschland

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