WM 2016

Ogier fährt auf Korsika in eigener Liga

Sebastien Ogier hat zusammen mit Beifahrer Julien Ingrassia die Rallye Korsika gewonnen. Weil sein Volkswagen-Markenkollege Andreas Mikkelsen hinter Hyundai-Pilot Thierry Neuville Dritter wurde, ist die Titelentscheidung bis Spanien vertagt.

Sebastien Ogier und Julien Ingrassia
Allein auf weiter Flur: Sebastien Ogier und Julien Ingrassia

Von Anfang an machte Sebastien Ogier deutlich, wer auf Korsika den Ton angibt. Zum Teil konnte sich der Weltmeister seine schnelle Zeiten selbst nicht erklären bzw. warum die Konkurrenz so weit zurück lag. Einzig Kris Meeke hätte es mit Ogier ansatzweise aufnehmen können, doch ein Reifenschaden am Freitag und ein Abflug am Samstag standen auf der Negativseite des Citroën-Piloten, der mit der Bestzeit auf der abschließenden Power-Stage noch ein Achtungszeichen setzen konnte.

Ogier lieferte dagegen eine perfekte Rallye ab und konnte sich bereits am Samstag den Luxus leisten, einen Gang zurück zu schalten um seine Führung nicht durch einen Plattfuß in Gefahr zu bringen. Souverän spulte er auch am Sonntag die letzten beiden Prüfungen ab und feierte mit Beifahrer Julien Ingrassia einen ungefährdeten Sieg. Den vorzeitigen Titel konnte das VW-Duo allerdings noch einheimsen, denn Andreas Mikkelsen holte als Dritter so viele Punkte, dass die vorzeitige Entscheidung erst in Spanien fallen könnte. Dort reicht Ogier ein dritter Rang um erneut Weltmeister zu werden.

Auch Thierry Neuville durfte mit seinem Korsika-Wochenende zufrieden sein. Der Belgier, der sich gerade in den Vertragsverhandlungen mit Citroën und Hyundai befindet, konnten mit dem zweiten Platz seinen Marktwert noch einmal deutlich unterstreichen. „Wir hatten eine perfekte Rallye. Die Zusammenarbeit mit meinem neuen Ingenieur läuft sehr gut“, freute sich Neuville, der nun in der WM-Wertung mit 112 Punkten den dritten Rang belegt und nur noch 15 Punkte Rückstand auf Mikkelsen (127) hat.

Latvala mit Problemen

Ähnliches würde auch Jari-Matti Latvala gerne berichten, doch der Finne hatte bereits am Freitag gemerkt, dass er bei den Vorab-Tests in die falsche Richtung gearbeitet hatte. Als er auch noch am Samstag mit anderen Bremsbelägen experimentierte wurde der Haken hinter seiner Rallye Korsika noch größer. Der vierte Platz war nach dem Vorjahressieg nicht mehr als eine Schadensbegrenzung.

Craig Breen lieferte hingegen als Fünfter erneut ein starkes Ergebnis für die Bewerbung um ein Werkscockpit 2017 ab. „Als es nötig war, konnten wir ein hohes Tempo gehen und das ist es, was ich brauchte“, freute sich der Citroën-Junior, der die Hyundai-Piloten Hayden Paddon und Dani Sordo hinter sich halten konnte. Sordo hatte sich am Freitag einen Reifenschaden eingefangen, der ihm den möglichen Podiumsplatz verhagelte.

Evans empfiehlt sich als Östberg-Ersatz

Im Duell der M-Sport-Piloten setzte sich erneut Eric Camilli gegen Mads Östberg durch. Der Norweger probierte in seinem 100. WM-Lauf eine neue Fahrtechnik auf Asphalt aus. „Das ist ein langwieriger Prozess, der sich am Ende für mich auszahlen wird“, ist Östberg überzeugt. Ob er den Beweis dafür künftig in einem Ford Fiesta WRC erbringen kann, scheint immer unwahrscheinlicher, denn Elfyn Evans lieferte als WRC2-Sieger ein klares Bewerbungsschreiben für die Rückkehr in ein Werkscockpit bei M-Sport-Chef Malcolm Wilson ab. Der sah es mit großer Genugtuung, dass die Skoda-Siegesserie in der zweiten Liga endlich beendet wurde.

Ergebnis Rallye Korsika 2016

1.Ogier / IngrassiaVolkswagen Polo R WRC4:07:17.0
2.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC '16+0:46.4
3.Mikkelsen / JægerVolkswagen Polo R WRC+1:10.0
4.Latvala / AnttilaVolkswagen Polo R WRC+1:35.6
5.Breen / MartinCitroën DS3 WRC+2:18.6
6.Paddon / KennardHyundai i20 WRC '16+2:36.1
7.Sordo / MartíHyundai i20 WRC '16+3:06.9
8.Camilli / VeillasFord Fiesta RS WRC+4:53.9
9.Östberg / FlöeneFord Fiesta RS WRC+5:37.7
10.Tänak / MõlderFord Fiesta RS WRC+6:26.6

LINK:Alle Ergebnisse Rallye Korsika ...

Nach einer längeren Pause geht es in der Rallye-WM nun Schlag auf Schlag. Bereits in zwei Wochen steht in Spanien (13. bis 16. Oktober) der nächste Lauf auf dem Programm. Die Besonderheit: Die Rallye in Katalonien wird sowohl auf Schotter als auch auf Asphalt ausgetragen.

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