WRC

Ogier bekommt 30.000 Euro Strafzettel für diese Aussage

Freie Meinungsäußerung oder Verstoß gegen den internationalen Sportkodex der FIA? Im Falle einer Aussage von Sebastien Ogier während der Akropolis Rallye vertraten die Vertreter des Weltverbands eine klare Ansicht.

Am Ende der ersten Prüfung der Akropolis Rallye platzte es aus Sebastien Ogier heraus. „Es ist ärgerlich zu sehen, dass der Sport nie dazulernt“, meinte der Toyota-Pilot angesichts der massiven Staubentwicklung und der daraus resultierenden Sichtbehinderung. „Wir wissen, dass wir Staub haben werden. Nein, sagen sie. Nein. Was habt ihr im Kopf? Nichts. Das ist verrückt.“

Die FIA-Offiziellen Edoardo Delleani, Istvan Moni und Yiannis Kantas sahen in dieser Aussage einen Verstoß gegen Artikel 12.2.1.f des Internationalen Sportkodex der FIA 2024 und verdonnerten Ogier zu einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro. Diese wurde für einen Zeitraum von zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt, ist aber sofort fällig, sollte sich der Franzose in der Zwischenzeit wieder etwas Ähnliches zu Schulden kommen.

Während der Anhörung am Samstagabend erklärte Ogier, dass seine Äußerung im Eifer des Gefechts gemacht wurde und sich auf ein Sicherheitsproblem in Bezug auf den Staub in der Wertungsprüfung bezog. Er entschuldigte sich für seine Worte und stellte klar, dass sie sich nicht an eine bestimmte Person richteten. Er fügte hinzu, dass ihm sehr wohl bewusst sei, dass heutzutage besonderes Augenmerk auf die Wortwahl im Motorsport und in den sozialen Medien gelegt wird.

Ogier bat schon vor dem Start um mehr Abstand

Toyota-Sportdirektor Kaj Lindström bat die Sportkommissare zu berücksichtigen, dass Ogier nach der WP2 eine weitere Erklärung abgegeben habe, in der er sich für die Erhöhung des Abstands zwischen den Fahrzeugen der P1-Gruppe ab der zweiten Prüfung bedankte. Darüber hinaus fügte er hinzu, dass er vor Beginn der Rallye um die Erhöhung des dreiminütigen Abstands auf vier Minuten gebeten habe.

Die Sportkommissare befanden, dass die Äußerung von Ogier, auch wenn sie sich nicht an eine bestimmte Person richtete, direkt nachteilig für die FIA und deren Offizielle sowie für die örtlichen Offiziellen und die Hunderte von Freiwilligen sei, die im Interesse der Sicherheit von Zuschauern, Teilnehmern und Offiziellen an der Rallye arbeiteten.

Darüber hinaus habe Ogier die „Fahrererklärung und Verpflichtungen“ unterzeichnet, die gemäß Artikel 30.2 des FIA WRC-Sportreglements 2024 erforderlich sind und unter anderem folgende Bestimmungen enthalten: „17.1 Ich verpflichte mich: 17.2 Jegliche öffentliche Erklärung oder Bemerkung in jeglicher Form zu unterlassen, die den guten Willen, den Ruhm, den Namen und/oder das Image der Meisterschaft und der FIA und/oder ihrer angeschlossenen Organisationen schädigen, schwächen oder in Verruf bringen könnte; 17.3 Mich jederzeit nach besten Kräften zu bemühen, die Meisterschaft und den Motorsport im Allgemeinen zu fördern und zu unterstützen.“

Die Sportkommissare kamen zu dem Schluss, dass Ogier einen schwerwiegenden Verstoßes begangen hat und dass im Falle von Äußerungen, die dem allgemeinen Interesse des Motorsports und den von der FIA verteidigten Werten schaden, die verhängte Strafe den FIA-Kriterien entsprechend angemessen ist.

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