Die Verpflichtung von Petter Solberg war ein echtes Schnäppchen für Ford. Der Norweger ging etliche Kompromisse ein, um das Werkscockpit neben Jari-Matti Latvala zu ergattern. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Ex-Weltmeister in seiner möglicherweise letzten Saison zu einem Fahrer wurde, der für sein Werkscockpit eine Mitgift mitbringen muss.
Die Verpflichtung von Solberg hat unmittelbare Auswirkungen auf seinen Landsmann Mads Östberg. Der jüngere Norweger hatte gehofft, bei M-Sport künftig eine wichtigere Rolle zu spielen, muss nun aber fürchten, dass Solberg ihm sogar wichtige Sponsorengelder in seiner Heimat streitig macht. "Wir haben weiterhin die volle Unterstützung von Rohen Selmer, der großen Ford-Händlergruppe und wir erhoffen uns weitere Hilfe von anderen Firmen im Ford-System um unseren Fiesta 2012 einsetzen zu können. Man sagte uns aber, dass man abwarten will, wie das Solberg-Programm läuft, bevor man uns unterstützt", erklärte Morten Östberg, der als Manager die Karriere seines Sohns lenkt.
Die Östbergs haben weiterhin drei Möglichkeiten. Bei M-Sport zu bleiben scheint die wahrscheinlichste Lösung zu sein. Doch bei Citroën ergeben sich nach dem Wechsel von Petter Solberg neue Möglichkeiten. Der vorhandene DS3 könnte von Östberg ebenso übernommen werden, wie die bestehende norwegische Citroën-Sponsorstruktur. Aber die Östbergs sprechen auch mit Mini über den Start im Werksauto. Prodrive sucht händeringend nach Sponsoren, um das Programm weiterhin finanzieren zu können. Mit Unterstützung seiner Partner könnte Östberg schnell das Cockpit von Dani Sordo oder Kris Meeke übernehmen.
Am 22. Dezember läuft die Nennfrist für die Rallye Monte Carlo ab. Für den Östberg-Clan ist dieser Termin aber von wenig Bedeutung. "Für uns ist es wichtig in Schweden in die Saison zu starten. Diese Rallye werden wir unter keinen Umständen verpassen", so Morten Östberg. Sohn Mads konnte im vergangenen Februar beim Winterklassiker auf Platz zwei fahren, sein bis dahin bestes Resultat in der Weltmeisterschaft.
