Die intensive Vorbereitung von Volkswagen auf den WM-Einstieg zahlt sich aus. Sebastien Ogier und der Polo R WRC bilden in Schweden eine unschlagbare Kombination. Mit einem Vorsprung von 26,9 Sekunden bleibt der Franzose weiterhin in Führung und konnte es sich während der heutigen zweiten Etappe sogar erlauben, nicht mehr volles Risiko einzugehen. „Wenn man nicht mehr voll attackieren muss, dann kommt man jedoch leicht aus seinem Rhythmus. Aber es war natürlich ein toller Tag für uns“, sagte Ogier.
Sebastien Loeb musste erkennen, dass er den erhofften Sieg in Schweden erneut nicht aus eigener Kraft holen kann. „Gestern haben wir durch die Startposition doch etwas zu viel Zeit verloren und können Ogier jetzt nicht mehr gefährlich werden. 20 Sekunden Rückstand sind einfach zu viel“, erklärte der Weltmeister, der bei seiner Attacke auf den Führenden beinahe im Aus gelandet wäre, als er auf WP15 in der letzten Haarnadel-Kurve zu spät auf die Bremse trat und nur knapp einem Graben entkam.
Für Mads Östberg nahm der heutige Tag noch eine positive Wendung. Ihm gelang es, Jari-Matti Latvala vom dritten Rang zu verdrängen. „Ich spüre, dass ich noch mehr erreiche“, kündigte der Norweger einen Angriff auf Loeb an, der 30 Sekunden vor ihm liegt. „Morgen kommen interessante Prüfungen die ich aus der norwegischen Meisterschaft kenne.“ – Latvala sah am Nachmittag der zweiten Etappe kein Mittel, Östberg Paroli zu bieten. „Ich gebe alles, was ich kann“, erklärte der Finne, der offen zugab, dass der Polo R WRC noch nicht im gewünschten Maß zu ihm passt. „Es ist an der Zeit, dass ich mir Gedanken über meinen Fahrstil mache und das Auto so nehme, wie es ist.“
Während Evgeny Novikov einen sicheren fünften Rang belegt und die Möglichkeit nutzt, wertvolle Erfahrungen für das kommende Jahr zu sammeln, leistete sich Juho Hänninen auf der Schlussprüfung ‚Hagfors Sprint’ einen Fahrfehler und rutschte in eine Schneewehe. Dadurch konnte sein Teamkollege Thierry Neuville auf den sechsten Platz nach vorne rücken. „Für uns war es ein guter Tag, abgesehen von einem kleinen Schaltproblem auf der vorhergehenden Prüfung“, sagte der Belgier im Etappenziel.
Die letzten Punkteränge belegen Henning Solberg, Martin Prokop und Dani Sordo. Khalid Al-Qaasimi musste seinen Citroën DS3 WRC im Ziel der WP15 abstellen, nachdem er den Kühler des Autos beschädigt hatte.
Wiegand findet Rhythmus
Spannend geht es weiterhin in der WRC2-Wertung zu. Yazeed Al Rajhi (Ford) kommt Spitzenreiter Anders Grondal (Subaru) immer näher und liegt vor dem Finale nur noch knapp hinter ihm zurück. Auch Sepp Wiegand konnte sich auf der zweiten Schleife steigern. „Wir haben unsere Zeiten im Vergleich zum Vormittag deutlich verbessern können. Morgen will ich wieder etwas lernen und schneller werden“, sagte der Skoda-Junior, der den dritten Rang belegt.
Auf nach Norwegen
Am Sonntag überqueren die Lenkrad-Akrobaten die Grenze nach Norwegen. Hier finden die abschließenden fünf WP inklusive der 19,26 Kilometer langen Power Stage „Torsby“ statt, auf der die schnellsten Drei Extrapunkte sammeln können. Der Sieger der diesjährigen Rallye Schweden wird am Sonntag in Karlstadt gekürt. Prominenter Zaungast wird übrigens Petter Solberg sein, dessen Grundstück in unmittelbarer Nähe einer Prüfung liegt. Der Norweger nahm an der heute zu Ende gegangenen historischen Schweden-Rallye teil, die er gemeinsam mit Ehefrau Pernilla gewann. „Das hat großen Spaß gemacht und die Fans waren von den alten Autos restlos begeistert“, sagte Solberg, der in dieser Saison mit einem Citroen DS3 in der Rallycross-EM starten wird.
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