Aufstieg in die Weltspitze

Östberg erfolgreicher als Loeb

Betrachtet man die letzten sechs WM-Läufe, dann hat Mads Östberg eine beeindruckende Serie vorlegen können und mehr Punkte gesammelt, als alle anderen Werksfahrer. Nach dem ersten WM-Sieg in Portugal träumt der Norweger vom weiteren Aufstieg.

<strong>BEEINDRUCKENDE SERIE:</strong> Mads Östberg etabliert sich in der Weltspitze

Die deutschen Fans bekamen bereits 2005 in der Lausitz einen Vorgeschmack auf das, was die WM seit kurzem erlebt: Der damals 18-jährige Mads Östberg wirbelte bei seinem ersten WRC-Start die deutsche Elite kräftig durcheinander führte bis zum technischen Ausfall das Klassement an. Der Norweger feierte 2006 in Schweden seine Premiere in der Weltmeisterschaft und kämpft sich seitdem an die Weltspitze.

 

Sechs Jahre später gelang ihm sein größter Triumph: In Portugal holte er den ersten WM-Sieg. Nach langer Zeit stand ein Privatfahrer wieder ganz oben auf dem Podium, denn trotz schneller Zeiten und guter Platzierungen ist es Östberg bislang nicht gelungen, einen Platz in einem Werksteam zu ergattern.

 

"Ich führe ein anderes Leben als ein Werkspilot", erklärte Östberg und meint damit vor allem die finanziellen Einschränkungen. "Als ich vor drei Jahren ein, zwei Unfälle baute, stand sofort die ganze WM-Karriere auf dem Spiel. Auch heute muss ich überlegen, wie ich mir eine Rallye oder die Reifen einteile und wann ich angreife. Ich weiß, was ein Dämpfer oder eine Heckschürze kostet. Packe ich zwei Ersatzreifen ein, sind das 600 Euro - so etwas habe ich schon auch im Hinterkopf."

 

Trotzdem kann der Östberg-Clan auf eine stolze Bilanz hinweisen. Zieht man die letzten sechs von Mads gefahren WM-Läufe (Frankreich, Spanien, Wales, Schweden, Mexiko, Portugal) in Betracht, so holte er mit 85 Punkten die meisten Zähler. Die Werkspiloten Jari-Matti Latvala (84), Mikko Hirvonen (69), Sebastien Loeb (64), oder Petter Solberg (47) folgen dahinter.

 

Für den weiteren Entwicklungsprozess hat Östberg auch Einsätze in der DRM geplant. "Deutschland ist leicht erreichbar und hat gute Strecken und Rallyes", unterstreicht der 24-jährige. "Aber es hängt an der Finanzierung. Nicht nur, dass uns noch eine halbe Million für die letzten WM-Läufe fehlt, jede Asphaltrallye zur Vorbereitung kommt on top."

 

Während die DRM weiterhin auf die Nennung von Östberg wartet, griffen die Veranstalter der Barum-Rallye bereits zu. Sie luden den Norweger zu ihrer Rallye kurzerhand ein und unterstützen die Finanzierung des Starts. Bereits im nächsten Monat wird Mads Östberg einen Abstecher nach Lettland machen und zusammen mit dem MML-Sport-Team bei der Rallye Talsi, einem Lauf zur lettischen Meisterschaft in einem Mitsubishi Lancer antreten. 

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