Wilson glaubt an Latvala

"Nur Jari-Matti kann Loeb besiegen"

Nach seinem Abflug in Portugal hat sich Jari-Matti Latvala vor der Ford-Heeresleitung in den Staub geschmissen und seinen Nummer-1-Status angeboten. Doch Teamchef Malcolm Wilson ist weiterhin vom Können des Finnen überzeugt und ist sich sicher, dass nur dieser Sebastien Loeb besiegen kann.

<strong>UNTERSTÜTZUNG:</strong> Ford-Teamchef Malcolm Wilson will die angeknackste Psyche von Jari-Matti Latvala wieder aufbauen

Der frühe Ausfall von Sebastien Loeb hatte Ford die ungeahnte Möglichkeit verschafft, verlorenen Boden in der Weltmeisterschaft aufzuholen. Doch zwei Fahrfehler am Freitag warfen Jari-Matti Latvala und Petter Solberg ebenso aus dem Rennen um den Portugal-Sieg. Während sich Solberg am Ende noch auf Platz drei kämpfte, bremste ein Benzindruckproblem Latvala weiter aus. Mehr als Rang 14 war nicht mehr für ihn drin. Nach dem enttäuschenden Wochenende fiel der Finne in der WM-Wertung weiter hinter seinen Teamkollegen zurück und wollte freiweillig seinen Nummer-1-Status abgeben.  

 

"Jari hat es angeboten. Er meinte, er hat akzeptiert, dass dafür scheinbar die Zeit gekommen sei", verrät Malcolm Wilson gegenüber Autosport. Doch der Ford-Teamchef lässt den Finnen auch diesmal nicht wie eine heiße Kartoffel fallen, sondern wird ihn - genau wie Solberg - weiterhin unter beide Arme greifen.  "Um da wieder raus zu kommen muss ich ihm die größtmögliche Unterstützung zukommen lassen und das ist es, was ich auch gedenke zu tun. Für mich ist Jari-Matti der einzige Fahrer, der es im direkten Duell mit Sebastien Loeb aufnehmen kann. Und damit wir Meisterschaften gewinnen, müssen wir Rallyes gewinnen."

 

Wilson ist überzeugt, dass der Finne schon in Kürze wieder ganz oben stehen wird und die Fehlerquote beim Saisonauftakt in Vergessenheit gerät. "Zugegeben, drei Fehler in vier Rallyes ist nicht gut. Aber er hat erneut bewiesen, dass er der schnellste Mann im Moment ist und ich bin lange genug in diesem Sport um zu wissen, dass es klappen wird. Es gibt keinen Grund warum er nicht die nächsten vier Rallye gewinnen könnte, das passierte in der Vergangenheit bereits. Man denke nur an Colin McRae, der 2001 lange Zeit ohne eine Zielankunft war und dann mit einem Schlag drei Läufe hintereinander gewann", so Wilson.

 

"An unserer Strategie wird sich nichts ändern", unterstrich der Ford-Teamchef nochmals, betonte aber, dass er zu Saisonhalbzeit umschwenken könnte, sollte sich an der aktuellen Situation nichts ändern. "Dann werden wir natürlich etwas verändern."

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