Monte Carlo nach WP13

Novikov und Latvala auf dem Vormarsch

Auf den richtigen Reifen schiebt sich Evgeny Novikov an Dani Sordo vorbei auf das Treppchen. Das finnische Duell um Rang fünf gewinnt Jari-Matti Latvala gegen Mikko Hirvonen. An der Spitze bleibt erwartungsgemäß alles beim Alten.

<STRONG>AUF PODIUMSKURS:</STRONG> Evgeny Novikov schnappt sich Platz drei von Dani Sordo

Wer kann diesen Mann besiegen? Sébastien Loeb lässt sich von den kniffligen Bedingungen am Freitagnachmittag nicht aus der Ruhe bringen und beendet auch den dritten Tag der Rallye Monte-Carlo als Spitzenreiter. „Wir bleiben vorne und haben weiter einen komfortablen Vorsprung. Das war die Vorgabe für heute“, fasst der Weltmeister seinen Tag zusammen.

 

Im Vorbeigehen sicherte sich Loeb seine insgesamt siebte Bestzeit - auf der berühmten Sisteron-Prüfung, die zum ersten Mal seit 2002 wieder zum Programm der Rallye Monte Carlo zählte. Und die auch damals schon ein gewisser Rallyefahrer aus dem Elsass gewonnen hatte. Vor der letzten Etappe hat Loeb 1:47,4 Minuten Vorsprung auf Sébastien Ogier, der ebenfalls nichts Besonderes zu berichten hatte: „Alles in Ordnung, wir waren sehr vorsichtig und sind besonders auf dem Eis kein Risiko eingegangen.“

 

Spannend war dagegen der Kampf um Platz drei und fünf. Evgeny Novikov zog für die WP11, von der die Eisspione eine Mischung aus Eis, Schnee und Asphalt meldeten, zwei Spike- und zwei Schneereifen auf und nahm Dani Sordo, der wie die anderen beiden Citroën-Fahrer zwei Spikereifen und zwei Slicks montiert hatte, auf der ersten Wertungsprüfung gleich 16 Sekunden ab - Platz drei für den Russen. Auf WP12 - 30 Kilometer Asphalt mit fünf Kilometern Schnee auf dem Col de Fontbelle - schlug Sordo zurück: „Dieses Mal hatten wir die richtigen Reifen! Das könnte eng werden.“ Damit lag der Spanier richtig. Er konnte den Rückstand nicht vollständig wettmachen, aber vor dem Finale in Monaco liegen Novikov und Sordo nur 1,7 Sekunden auseinander!

 

Auch Hirvonen und Latvala tauschten die Plätze. „Ich war zu vorsichtig, habe zuviel gebremst und so die Bremsen völlig überhitzt. Ein schwache Leistung“, gab Hirvonen zu. Jari-Matti Latvala dagegen wird langsam warm:  „Jetzt habe ich das Vertrauen gefunden. Gebt mir mehr Sisteron-Prüfungen!“ Der VW-Finne fuhr zum Abschluss des Tages die zweitbeste Zeit, war 38,1 Sekunden schneller als Hirvonen und hat jetzt 14,2 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann. Mit Juho Hänninen auf Rang sieben (+56,4 auf Hirvonen) ist das finnische Trio komplett.

 

Wie Latvala kommt auch Mads Östberg langsam in Schwung. Der Norweger schnappte sich auf WP12 die Bestzeit - seine erste überhaupt als neue Nummer eins bei M-Sport. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Reifenwahl der Fiesta-Piloten für diese Etappe die richtige war. „Jetzt endlich passt auch das Setup. Allerdings hatte ich einen ziemlich heißen Moment ...“ Wie Novikov musste Östberg zum Abschluss des Tages dann wieder zurückstecken. Sein achter Platz ist aber nicht in Gefahr, da Bryan Bouffier wegen Schwierigkeiten mit der Kupplung seines DS3 viel Zeit liegen ließ und über zwei Minuten auf Östberg verlor. Ganze zehn Minuten dahinter liegt Martin Prokop auf Rang zehn.

 

Aufatmen bei Sepp Wiegand

 

Für Sepp Wiegand begann der Nachmittag wenig erfreulich. Auf der Verbindungsetappe zur ersten Prüfung brach ein Batteriekabel. „Wir haben es versucht zu reparieren, aber auf der Prüfung brach es erneut. Wir mussten wieder stoppen und den Schaden beheben“, gab Wiegand nach WP12 zu Protokoll. Trotzdem schaffte er es ins Tagesziel:  „Ich bin froh, hier zu sein. Zum Glück hat alles gehalten.“

 

Wiegand verteidigte die Führung in der WRC2 und darf sich auf Rang elf weiterhin Hoffnungen auf eine Top Ten-Platzierung machen. Armin Kremer musste Rang 13 zwar an Mini WRC-Pilot Michal Kosciuszko abgeben, war mit dem Tag aber zufrieden. „Ich bin kein großes Risiko eingegangen. Wir verteidigen unsere Position als bestes Gruppe N-Fahrzeug.“

 

Mittlerweile habe die Teams ihre Zelte im Hafen von Monaco aufgeschlagen. Der Samstag beginnt genauso spät, wie er endet: Erst um 15:11 Uhr starten die Fahrer in die letzte Etappe. Der legendäre Col de Turini wird mit der Prüfung „Moulinet - La Bollène-Vésubie“ (WP14, 16 und 17) gleich drei Mal überquert, bei der zweiten Passage über „Lantosque - Luceram“ um 22:06 Uhr werden die ersten Extra-Punkte des Jahres 2013 verteilt. 

 

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