Rallye Mexiko

Novikov: Sprung ins kalte Wasser

Evgeny Novikov ist zurück. Der junge Russe hatte seine Karriere so gut wie begraben, da taucht aus der Versenkung auf und meldet sich zurück.

<strong>PREMIERE:</strong> Beim Shakedown in Mexiko saß Evgeny Novikov zum ersten Mal im Fiesta WRC

Dieser Moment bleibt unvergessen. Im August 2009 nimmt Evgeny Novikov eine der vielen finnischen Sprungkuppen zu ungestüm und sorgt für die spektakulärste Szene des Jahres. Die Schnauze seines Citroën C4 WRC  zeigte plötzlich senkrecht in den Himmel und das Auto hebt ab wie eine Boden-Luft-Rakete um wenig später unsanft auf der hinteren Stoßstange zu landen. Der schwarz-gelbe Citroën nimmt den Missbrauch als Marschflugkörper krumm und Novikov rauschte wenige Kilometer später unkontrolliert in die Büsche.

 

Es war nur eine von vielen wilden Szenen, mit denen sich Novikov damals schnell einen Namen als Heißsporn machte. Die Abflüge häuften sich. Beifahrer Dale Moscatt suchte fluchtartig das Weite und auch der erfahrene Stephane Prevot konnte Novikov in diesem Jahr nicht mehr einbremsen. Im Herbst ging dem Russen das Geld aus, die Saison war vorzeitig zu Ende. Anschließend wurde es ruhig um Novikov der im Vorjahr einige Läufe der russischen Meisterschaft mit einem Mitsubishi bestritt.

 

Doch jetzt ist er zurück. Mindestens sechs WM-Läufe im neuen Ford Fiesta WRC stehen auf dem Programm 2011. Beim Auftakt in Mexiko heißt die Zielsetzung "Erfahrung sammeln". "Ich muss zunächst das Auto kennenlernen", schildert Evgeny. "Wenn es dann zu den Rallyes in Italien und Griechenland geht, bei denen ich mehr Erfahrungen habe, will ich mich steigern."

 

Im Shakedown brauchte Novikov nicht lange, um sich mit seinem rot-weißen Fiesta WRC anzufreunden. Schon im dritten Umlauf konnte er die Zeiten der restlichen Ford-Privatiers mitgehen. "Ich habe vor meiner Abreise lediglich ein Foto meines Autos gesehen. Erst nach dem Recce sah ich es überhaupt zum ersten Mal", sagte der 20-jährige Russe. "Der große Unterschied zwischen den alten WRC und dem Ford ist das Fahrverhalten. Die neuen Autos sind nervöser und der Schaltvorgang geht nicht so schnell. Der Motor hat zwar weniger Leistung, aber der Unterschied ist nicht so gewaltig."

 

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