Rallye News

Nippon Racer

Fernöstlicher Schnellstarter: Nur zwei Jahre nach ihrem Debüt auf WM-Ebene ist die Rallye Japan bereits ein feste Größe im Kalender der Topteams.

<strong>STARTKLAR:</strong> Die WM macht Halt im Land der aufgehenden Sonne

Der Event auf Japans nördlichster Insel Hokkaido zeichnet sich durch schnelle, flüssige Schotterprüfungen aus. Ebenfalls typisch ist die große Anzahl sehr kurzer Wertungsprüfungen. Während der Straßenbelag an die Rallye Neuseeland erinnert, ähnelt das vorherrschende Wetter bestenfalls der Rallye Großbritannien: In der Region Tokachi sind starke Regenfälle nicht ungewöhnlich. Eine Bergkette hält zwar die heftigsten Niederschläge vom Rallyezentrum Obihiro fern, die Nähe zum Pazifik sorgt aber häufig für ungemütliche Witterung.

 

Die meist engen Straßen sind oft gesäumt von Bäumen, deren ausladende Kronen ein rasches Abtrocknen einer nassen Fahrbahn verhindern. ?Es gibt auf diesen Prüfungen kaum Raum, um die Linie zu wählen?, berichtet Vorjahressieger Marcus Grönholm. ?Manche Abschnitte erinnern mich sogar an Finnland, wenn auch ohne die Sprunghügel. Die Straßengräben beginnen gleich neben der Fahrbahn, und einige davon sind ziemlich tief.? Sein Teamkollege Mikko Hirvonen ergänzt: ?Die Fahrer werden mit jeder Durchfahrt beim Cutten mutiger, so verbreitert sich die Strecke und die Kurven ändern ihren Charakter. Sie öffnen sich geradezu im Lauf der Rallye.?

 

Mit besonderen Erwartungen reist Weltmeister Sébastien Loeb gen Nippon: Dort, wo er 2005 seinen zweiten Titel perfekt machte, könnte er in diesem Jahr zum neuen Rekordsieger der Rallye-Weltmeisterschaft aufsteigen: Mit seinem 27. WM-Triumph würde der Elsässer alleiniger Rekordhalter vor Carlos Sainz. ?Wenn es regnet, handelt es sich nicht um kleinere Schauer, sondern um massive und lang anhaltende Wolkenbrüche?, weiß Loeb zu berichten. ?Da verwandeln sich die Spurrillen auf dem weichen Untergrund in kleine, reißende Bäche.?

 

[I]So verlief die Rallye Japan 2005[/I]

Feierstunde im Land der aufgehenden Sonne: Sébastien Loeb holte sich bei der Rallye Japan 2005 vorzeitig den Fahrertitel. Mit einem zweiten Platz sicherte sich der Citroën-Pilot nach 2004 seinen zweiten Fahrertitel in Folge. Loeb hielt sich auf den 26 Wertungsprüfungen des 13. Saisonlaufs clever aus allen Scharmützeln heraus und sorgte mit seinem elften Podestergebnis für die vorzeitige WM-Entscheidung. Der Franzose bescherte der Michelin Gruppe damit den 37. WM-Titel seit Gründung dieser Meisterschaft im Jahr 1973 - Nummer 38 sollte wenig später in Form des Hersteller-Titels für Citroën folgen.

 

Unangefochtener Sieger der japanischen WM-Runde wurde Ex-Champion Markus Grönholm. Nachdem es auf der ersten Etappe noch überwiegend trocken war, setzte am Samstag Regen ein - offensichtlich die perfekten Umstände für den damals noch in Peugeot-Diensten fliegenden Finnen.

 

[I]Statistisches[/I]

Rallye Japan, 11. Lauf zur Rallye-WM 2006 (31. August bis 3. September 2006); Gesamtlänge: 1.593,00 Kilometer, davon 25 Wertungsprüfungen über 342,69 Kilometer; längste WP: 36,96 Kilometer (WP 4 und 8: Puray 1 und 2); größte WP-Distanz von Service-Punkt zu Service-Punkt: 67,22 Kilometer (WP 5 bis 9); Start und Ziel: Kita Aikoku.

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