Rallye Frankreich nach WP7

Neuville nach cleverer Reifenwahl vorn

Dank einer optimalen Reifenstrategie hat Ford-Pilot Thierry Neuville die Führung der Rallye Frankreich übernommen. Sebastien Loeb fiel auf den vierten Rang zurück und Sebastien Ogier kam auch am Nachmittag nicht in Gang.

<strong>SPITZE:</strong> Thierry Neuville übernimmt die Führung der Rallye Frankreich

Alles wartete auf den 900. WP-Sieg von Sebastien Loeb, doch der kam nicht. Stattdessen gab am Nachmittag der ersten Frankreich-Etappe Thierry Neuville das Tempo vor. Der Belgier hatte sich für die harte Reifenmischung entschieden, weil ihm seine Wettercrew trockene Strecken versprochen hatte. Die direkte Konkurrenz rechnete dagegen mit Regen und ließ weiche Pneus aufziehen. Der Neuville-Poker ging auf. Die Prüfungen blieben trocken und nach WP6 übernahm der Belgier die Führung in der Gesamtwertung. „Wir hatten die besten Infos und die richtigen Reifen. Durch das bekam ich das nötige Vertrauen und konnte voll attackieren“, freute sich Neuville über seine Galavorstellung.

 

Der sonst so zuverlässige Citroën-Wetterfrosch hatte dagegen mit Niederschlag gerechnet und Sebastien Loeb weiche Reifen empfohlen. Die falsche Entscheidung. Loeb kämpfte auf verlorenem Posten und fiel auf den vierten Rang zurück. „Wir konnten damit natürlich nicht das Tempo von Neuville mitgehen“, ärgerte sich der Franzose.

 

Neuer Zweiter ist Dani Sordo, der im Gegensatz zu Loeb auf jeweils zwei harte und zwei weiche Reifen setzte. Hinter ihm kann sich Jari-Matti Latvala auf der dritten Position behaupten, obwohl der Finne mit seiner Leistung nicht zufrieden war. „Auf der langen Prüfung war unser Auto zu weich. Das war mein Fehler und keine gute Idee“, gab er zu. Sein Teamkollege Sebastien Ogier kam auch am Nachmittag nicht in Gang und beendete den Tag mit einem Rückstand von 28.7 Sekunden auf Platz 5. „Ich hätte mir auch gewünscht, dass ich am ersten Tag als Weltmeister besser bin. Aber wir geben nicht auf und werden es weiterhin probieren“, versprach der VW-Pilot. 

 

Von der passenden Reifenwahl profitierte auch Neuvilles-Stallgefährte Evgeny Novikov, der sich auf Platz 6 nach vorne arbeitete. „Ich hätte aber eine noch bessere Zeit erwartet“, gab der Russe zu. Grundsätzlich bessere Zeiten hätte auch Mikko Hirvonen von sich erwartet. Doch der Citroën-Pilot ist in Frankreich bislang nicht konkurrenzfähig. „Es war kein wirklich guter Tag. Wir haben heute Morgen Fehler gemacht und lagen nun mit der Reifenwahl daneben. Durch die weichen Reifen sind wir zu viel umhergerutscht“, sagte Hirvonen, der hinter Andreas Mikkelsen (VW) nur Achter ist.

 

In der WRC2 liegt weiterhin Robert Kubica (Citroën) souverän in Führung. Elfyn Evans (Ford) liegt als Zweiter bereits dreieinhalb Minuten zurück. „Wenn ich mich wohl fühle mit meinem Aufschrieb und den Bedingungen, dann fahre ich sehr gut“, erklärte Kubica, der mit entwaffnender Logik seine weitere Taktik verrät. „Ich versuche so schnell wie möglich zu fahren, denn was lerne ich, wenn ich langsam unterwegs bin?“ In der WRC3 gab es am Nachmittag ebenfalls keine Veränderungen. Quentin Gilbert (Citroën) führt das Klassement vor Sebastien Chardonnet an, Christian Riedemann muss sich mit dem vierten Rang begnügen.

  

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