RALLYE DEUTSCHLAND - WP18

Neuville gewinnt Rallye Deutschland

Riesiger Jubel im Hyundai-Service. Thierry Neuville und Dani Sordo feiern einen Doppelsieg. Für Volkswagen endet das Heimspiel mit einer bitteren Niederlage.

<strong>TIEFFLUG ZUM SIEG:</strong> Thierry Neuville und Hyundai feiern in Deutschland ihren ersten WM-Sieg

Die zahlreichen belgischen Fans stehen Kopf: Thierry Neuville gewinnt die Rallye Deutschland und sorgt auch für den ersten WM-Erfolg seines Hyundai-Teams! Teamkollege Dani Sordo wird Zweiter und beschert den Koreanern sogar einen Doppelsieg. Es ist die perfekte Asphaltpremiere des i20 WRC, der im bayerischen Alzenau entwickelt und gebaut wird. Und es ist eine Geschichte, die nur der Rallyesport schreiben kann, nachdem Neuville sein Auto im Shakedown bei einem schweren Unfall stark beschädigt hatte. „Ich hätte nie damit gerechnet, schon gar nicht nachdem Missgeschick im Shakedown“, so Neuville. „Ich kann mich nicht oft genug bei meinen Mechanikern bedanken, die eine super Arbeit gemacht haben. Der Sieg zeigt, dass unser Team in die richtige Richtung arbeitet. Mit uns wird zu rechnen sein.“

Volkswagen vergeigt Heimspiel

Für das erfolgsverwöhnte Volkswagen-Team endete die Rallye Deutschland mit einer herben Enttäuschung. Bereits gestern hatte man Sebastien Ogier durch einen heftigen Abflug verloren, heute Morgen warf Jari-Matti Latvala sein Auto in die Weinberge. „Er lag mit 50 Sekunden in Führung. Es gab keinen Grund zu attackieren“, kritisierte VW-Sportchef Jost Capito seine Nummer-2. Der dritte Platz von Andreas Mikkelsen kann nur als Trostpflaster gewertet werden, ausgerechnet beim Heimspiel in Deutschland bleibt Volkswagen weiterhin ohne Sieg und die Hoffnungen auf den vorzeitigen Markentitel erfüllte sich nicht.

Citroën-Ära endet

Auch bei Citroën gab es lange Gesichter. Nach dem Ausfall von Latvala lag Kris Meeke in Front und hätte die Siegesserie der französischen Marke in Deutschland fortsetzen können. Doch auf der drittletzten Prüfung überhörte Meeke kurz nach dem Start eine Ansage seines Beifahrers und krachte gegen eine Mauer. Die Aufhängung des linken Hinterrads hielt dem Einschlag nicht stand – das Aus für den Nordiren. Sein Teamkollege Mads Östberg blieb weit hinter den eigenen Erwartungen zurück und wurde hinter den beiden M-Sport-Piloten Elfyn Evans und Mikko Hirvonen nur Sechster.

Wachablösung bei M-Sport?

Evans sicherte sich mit der Bestzeit auf der abschließenden Power-Stage drei Extrapunkte für die Weltmeisterschaft, für ihn der krönende Abschluss auf dein Wochenende, an dem es ihm erneut gelang, seinen erfahrenen Teamkollegen Hirvonen in die Schranken zu weisen. „Es war großartig“, freute sich der Waliser. „Das Team hat mir nicht nur ein tolles Auto gegeben, sondern auch viel Unterstützung. Dieses Ergebnis gibt mir viel Selbstvertrauen für die kommenden Rallyes.“

Kremer stark – Riedemann unglücklich

In der WRC2-Wertung feiert Pontus Tidemand einen hauchdünnen Sieg vor Ott Tänak (beide Ford Fiesta R5). Auf der letzten Prüfung gelingt es dem Schweden, an seinem Kontrahenten vorbeizuziehen und diesem um 1,8 Sekunden zu schlagen. Skoda-Privatier Armin Kremer feiert bei seinem WM-Gastspiel den dritten WRC2-Rang. In der Junior-Wertung rettet sich Stéphane Lefebvre vor Christian Riedemann (beide Citroën DS3 R3T) ins Ziel. Der Sulinger hatte sich am Freitag wegen eines Getriebewechsel und der dadurch entstandenen Überschreitung der Servicezeit 20 Strafsekunden eingefangen. In der Endabrechung fehlten ihm 9,7 Sekunden zum Junior-Sieg.

GALERIE: Die Bilder der Rallye Deutschland 2014

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