Auch das Finale in Griechenland hatte noch eine dicke Überraschung parat. Ganz vorn behält Thierry Neuville (Hyundai) die Nerven, doch dahinter überschlägt sich Sebastien Ogier (Toyota) in der Power Stage. Platz zwei geht damit doch noch an Dani Sordo, der am Sonntagmorgen zunächst hinter Ogier zurückgefallen war. Ott Tänak rückte auf Platz drei und sorgt wie schon vor zwei Jahren für einen Dreifachsieg von Hyundai in Griechenland.
Elfyn Evans hatte nach einem Reifenschaden und Turboproblemen an seinem Toyota schon früh keine Chance mehr auf den Sieg, am Samstag kam noch ein Überschlag hinzu. Der Waliser ist damit praktisch raus aus dem Titelrennen. Turboprobleme machten sich auch an Ogiers Toyota bemerkbar. Ogier, der am ersten Tag mit Ott Tänak um die Führung gekämpft hatte, fiel auf Platz vier zurück.
Aber auch Tänak kam nicht ohne Schwierigkeiten durch. Gleich zwei Reifenschäden warfen ihn am zweiten Tag von eins auf vier zurück. Sordo übernahm die Spitze, bis er ebenfalls von einem Platten ausgebremst wurde und die Führung an den dritten im Hyundai-Bunde, Thierry Neuville, weiterreichte.
Neuville zieht sein Ding durch
Neuville, der am Freitag wieder als Straßenkehrer fungierte und ebenfalls mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, hielt sich an seinen Plan - sauber durchfahren und so viele Punkte mitnehmen wie möglich. Dadurch lag er Freitagabend schon auf Platz drei. Der Belgier vermied jedes Risiko und ließ sich auch nicht von verbalen Angriffen der Gegner aus der Ruhe bringen, kletterte so am Samstag auf Platz eins. Als er auf den letzten Kilometern am Sonntag dann Ogiers gestrandeten Toyota sah, ging er vom Gas.
"Wir haben vor dem Start keine Informationen bekommen und dann habe ich den Toyota gesehen. Ich habe Martijn gefragt: War das Ogier? Die Antwort war: Ja! Da wusste ich, dass ich jetzt nur das Auto ins Ziel bringen muss", sagte Neuville. "Schon seit gestern Morgen war das der Plan: Ohne Ärger durchkommen. Ich bin sehr stolz auf Martijn und das ganze Team. Wir haben unseren Job erledigt. Das ist, was zählt.“
Neuville baut die Führung in der Weltmeisterschaft aus. Er sammelt in Griechenland 24 Punkte (18+4+2) und steht drei Rallyes vor Schluss bei 192. Ott Tänak bekommt 21 Punkte (10+7+4), Ogier 13. Damit hätte Neuville 34 Punkte Vorsprung vor Tänak (158), der wieder auf WM-Rang zwei rückt, und 38 vor Ogier (154). Drei Läufe stehen noch aus: Chile, Zentraleuropa und Japan.
Titel für Armin Kremer
Für Armin und Ella Kremer erfüllte sich in Griechenland der Traum von Titel im WRC Masters Cup. Das Skoda-Duo hatte erneut die Konkurrenz in dieser Wertung klar im Griff und feierte einen ungefährdeten Sieg. Pech hatte Fabio Schwarz: Auf Klassenrang fünf liegend überschlug sich der Junior-WM-Teilnehmer auf der ersten Sonntagsetappe und musste vorzeitig aufgeben.
Ergebnis Akropolis Rallye Griechenland 2024 | |||
1. | Neuville Thierry / Wydaeghe Martijn | Hyundai i20 N Rally1 | 3:38:04.2 |
2. | Sordo Dani / Carrera Cándido | Hyundai i20 N Rally1 | +1:36.8 |
3. | Tänak Ott / Järveoja Martin | Hyundai i20 N Rally1 | +2:57.3 |
4. | Pajari Sami / Mälkönen Enni | Toyota GR Yaris Rally2 | +7:01.1 |
5. | Virves Robert / Lesk Aleks | Skoda Fabia RS Rally2 | +7:01.1 |
6. | Rossel Yohan / Barral Florian | Citroën C3 Rally2 | +7:31.9 |
7. | Kajetanowicz K. / Szczepaniak M. | Skoda Fabia RS Rally2 | +9:54.0 |
8. | Zaldivar F. / Der Ohannesian M. | Skoda Fabia RS Rally2 | +11:27.9 |
9. | McErlean Josh / Fulton James | Skoda Fabia RS Rally2 | +12:27.2 |
10. | Daprà Roberto / Guglielmetti Luca | Skoda Fabia Rally2 evo | +13:44.9 |