WM 2014

Neuville bereit für die neue Aufgabe

Der erste offizielle Auftritt für Hyundais Nummer 1: Thierry Neuville spricht über sein neues Team, sein neues Auto und seine Erwartungen an die kommende WM-Saison.

Thierry Neuville - Hyundai-Teamvorstellung in Offenbach - 10. Dezember 2013
<STRONG>TEAMLEADER:</STRONG> Thierry Neuville will Hyundai zum Erfolg führen

Ein großer Tag für Thierry Neuville. Der 25-jährige Belgier hat sein großes Ziel erreicht und startet 2014 für ein Werksteam. Nachdem Hyundai Anfang November die Verpflichtung bekannt gegeben hatte, Neuville aber noch bei M-Sport unter Vertrag war, musste alles weitere erst einmal warten. Endlich gab es diese Woche den ersten großen Auftritt in seiner neuen Rolle als Frontmann und in den neuen Farben. Gewöhnungsbedürftig …

 

Die Erleichterung nach sechs Wochen Redeverbot war riesig. „Jetzt kann ich endlich loswerden, warum ich mich für Hyundai entschieden habe“, erklärt Neuville, weshalb er auf diesen Tag hingefiebert hat. „Hyundai ist die perfekte Wahl für mich. Es ist ein junges Team, mit sehr viel Motivation. Zudem ist das Budget vorhanden, um über mehrere Jahre etwas zu entwickeln.” Wenn man eines Tages Weltmeister werden will, muss man auch mal Geduld an den Tag legen. Dass diese Strategie funktioniert, ist seit diesem Jahr bewiesen.

 

Angst vor seiner neuen Aufgabe als Nummer 1 hat Neuville keine. „Hätte ich an mir selbst gezweifelt, hätte ich sicherlich nicht diese Wahl getroffen. Nicolas [Gilsoul] und ich haben gezeigt, was wir können”, sagt Neuville selbstsicher. „Wir wissen, wo wir uns noch verbessern können. Aber wir denken, dass wir fähig sind, dem Team zu helfen, vorwärts zu gehen.” Und da gibt es einiges zu tun. In nur zwölf Monaten hat Hyundai ein WM-Team aus dem Boden gestampft, erst im Sommer hat der i20 WRC die ersten Testkilometer zurückgelegt.

 

Und auch Neuville hat inzwischen in seinem neuen Auto gesessen. „Im Moment ist die Performance natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Aber die Überraschung war positiv, das Auto läuft ganz gut“, sagt Neuville nach vier Testtagen – zwei auf Asphalt, zwei auf Schnee. „Wir hatten wenig mechanische Probleme. Und jeder arbeitet hart daran, dass wir nächstes Jahr die beiden Autos bei jeder Rallye ins Ziel bekommen.”

 

Beifahrer Nicolas Gilsoul ist sogar ein wenig optimistischer, was das Potenzial des Autos angeht. „Ankommen ist die Devise, und zum Saisonende soll es auch ein paar Mal aufs Treppchen gehen. Das peilt das Team an. Aber wer weiß, je nachdem wie es läuft und wenn die Entwicklung schneller vorangeht als geplant, warum sollte dann nicht auch etwas mehr drin sein?“, meint Gilsoul.

 

Die beiden fühlen sich in ihrer neuen Heimat gut aufgehoben, auch wenn sie noch mitten in der Eingewöhnungsphase stecken. „Natürlich muss man noch viele Leute kennenlernen. Alles ist noch neu“, sagt Neuville. „Das Team wurde von null aufgebaut, das hat es vorher noch nie gegeben. Man braucht sicherlich noch etwas Zeit, um jeden kennenzulernen und sich dann auch wirklich wie in einer Familie zu fühlen.“

 

Bis zum Saisonstart jedenfalls bleibt nicht viel Zeit. In fünf Wochen läutet die Rallye Monte Carlo das neue WM-Jahr ein, dann bekommt die Rallyewelt den Hyundai i20 WRC zum ersten Mal im Wettbewerb zu Gesicht. Auch wenn die Monte aus dem Rahmen fällt und die Resultate nicht als besonders aussagekräftig gelten - auf die ersten Zeiten des Neuankömmlings warten alle mehr als gespannt. Der Countdown läuft. 

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