Auf der zwei Kilometer langen Abschlussprüfung untermauert Thierry Neuville mit der Bestzeit noch einmal seine Ambitionen. Der Belgier im Ford Fiesta stahl den Lokalmatadoren und WM-Spitzenreiter Ogier die Show. „Ich denke, wir sind heute clever gefahren: Da wo es gefährlich wurde, haben wir aufgepasst, sonst haben wir Gas gegeben“, freute sich Neuville über die gelungene Vorstellung.
Neuville beendet die erste Etappe mit 5,2 Sekunden Vorsprung auf den Ogier, der das natürlich nicht auf sich sitzen lassen will und noch im Ziel eine Kampfansage losschickte. „Das war kein lustiger Tag. Aber richtig los geht die Rallye erst morgen. Jetzt werde ich angreifen!“ Und auch Neuville ist skeptisch. Er fürchtet, dass der Etappensieg und der letzte Startplatz möglicherweise zum Nachteil werden könnten. „Wenn das Wetter so bleibt, ist die Position vielleicht nicht die beste ...“
Das hatte Mikko Hirvonen auf der ersten Etappe nämlich ganz deutlich zu spüren bekommen. Im Sturzregen auf der WP5 verlor er als Letzer auf der Strecke 16 Sekunden und rutschte von der Doppel-Führung mit Neuville auf Rang fünf ab. Mit der drittbesten Zeit zum Abschluss schob sich Hirvonen aber an Juho Hänninen vorbei und beendet den Tag zumindest als bester Finne auf Rang vier. Den letzten Podiumsplatz hält Mads Östberg. „Der Tag war wirklich hart und auch die letzte WP war unglaublich rutschig. Aber es kommt auf morgen an.“
Kris Meeke empfahl sich bei seinem ersten WRC-Tag seit anderthalb Jahren bei Citroën-Boss Yves Matton für eine Festanstellung. „Ich hatte eigentlich keine Erwartungen an den Tag, weil ich so lange nicht gefahren bin. Aber das Auto ist fantastisch, ich will mehr!“ Meeke belegt mit 17,5 Sekunden Rückstand Rang sechs - vor Evgeny Novikov, Andreas Mikkelsen und vor Dani Sordo. Der Spanier erlebte einen neuen Tag zum Vergessen und hat bereits 37,1 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Auf Rang zehn liegt Lokalmatador Jarkko Nikara, auf elf PG Andersson.
Zumindest liegt in der WRC2 mit Jari Ketomaa, der für den perfekten Einstand des neuen Fiesta R5 sorgt, ein Finne an der Spitze. Rang zwei und drei belegen Robert Kubica und Elfyn Evans. In der WRC3 führt Alastair Fisher. Christian Riedemann verlor durch einen Plattfuß auf der WP5 45 Sekunden und belegt mit 1:32,4 Minuten Rückstand Rang sieben. Geschlagen geben will er sich aber nicht: „Die Rallye ist noch lang ...“
