Vor zwei Jahren feierten die World Rally Cars der neuesten Generation ihre Premiere. Mit 380 PS Leistung, einer ausgefeilten Aerodynamik und optimierten Kraftübertragung sind sie die schnellsten Rallyefahrzeuge, die es jemals gab. Hersteller, Fahrer und Fans sind gleichermaßen begeistert und wollen am aktuellen Stand der Dinge nur wenig ändern.
Doch FIA-Präsident Jean Todt hebt den Zeigefinger und ist überzeugt, dass man ohne ein Umdenken keine neuen Hersteller in die Meisterschaft locken wird. Der mächtige Franzose unterstrich bei seinem Besuch in Gap noch einmal, dass er sich wünscht, dass es in den Diskussionen über das neue WRC-Reglement auch um die Einführung eines Hybridantriebs geht.
„Ich sehe Motorsport auch als Labor und möchte neue Technologien sehen“, sagte Todt. „Wenn ich auf die Automessen in Frankfurt, Paris, oder China gehe, dann sehe ich nur noch diese Dinge. Es ist schon frustrierend, wenn man davon in einer FIA Weltmeisterschaft kaum etwas sieht.“
Vor allem Hybrid-Pionier Toyota legte bislang wenig Wert auf die Einführung eines teilelektrifizierten Antriebskonzepts in der Rallye-WM und verwies auch auf hohe Kosten. Nicht zuletzt deshalb wurde in ersten Diskussionsrunden über ein einheitliches Hybrid-System nachgedacht, um den Entwicklungsaufwand möglichst gering zu halten. Allerdings blieb es bei der Idee.
Nach den deutlichen Aussagen von Todt dürfte wieder Bewegung ins Spiel kommen. Damit die Hersteller genügend Zeit bekommen, um sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen, sollen die Beratungen über das WRC-Reglement, das ab 2022 greifen wird, in Kürze beginnen und dieses noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Anschließend wird sich zeigen, ob der Plan von Todt aufgeht und neue Hersteller kommen, oder ob sich die jetzigen zurückziehen.
