Rallye News

Neues Gesicht für den Klassiker

Ein dreiviertel Jahrhundert alt und kein bisschen leise: Am kommenden Wochenende eröffnet die 75. Auflage der Rallye Monte Carlo die WM-Saison 2007.

<strong>UMZUG:</strong> Die Rallye Monte Carlo zieht nach Valence um

Zu ihrem Jubiläum präsentiert sich die ?Monte? - älteste und gleichzeitig prestigeträchtigste Veranstaltung im Kalender - im neuen alten Gewand. Im Vergleich zu den Vorjahren änderten die Organisatoren Zeitplan und Streckenführung deutlich und beleben so den traditionellen Charakter des Drift-Spektakels mit Zielpunkt im monegassischen Fürstentum neu.

 

Ein jung gebliebener Klassiker: Seit jeher genießt die Rallye Monte Carlo bei den Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft allerhöchste Wertschätzung. Ein Sieg bei der legendären Veranstaltung rund um das Fürstentum schmückt jede Fahrer-Vita und kann eigentlich nur noch durch den Gewinn eines WM-Titels getoppt werden. Puristen bedauerten in den vergangenen Jahren allerdings immer wieder, dass die ?Monte? durch ihre immer kompaktere Streckenführung viel von ihrem einstigen Glanz eingebüßt habe. Pünktlich zu ihrem 75. Jubiläum präsentiert sich die Veranstaltung am kommenden Wochenende in einer deutlich von ihrer ruhmreichen Vergangenheit inspirierten Form.

 

?Die Rallye Monte Carlo kehrt 2007 zu ihren historischen Wurzeln zurück?, erklärt René Isoart, Vorsitzender des Automobilclubs von Monaco und Cheforganisator der Veranstaltung. Das Rallye-Zentrum befindet sich nicht in Monaco, sondern im nordwestlich gelegenen Valence, der Hauptstadt des Départments Drôme. Bereits am Donnerstagabend führen zwei Nachtprüfungen - die ersten in der Rallye-WM seit über zehn Jahren - die Teilnehmer in das Vercors-Bergmassiv, in dem zuletzt 1997 Wertungsprüfungen gefahren wurden.

 

Die Ardèche wird am Freitag Schauplatz der mit 199 WP-Kilometern längsten Etappe der Rallye Monte Carlo 2007 sein. Auch in dieser Region mit so klassischen Wertungsprüfungen wie ?St. Pierreville - Antraigues?, mit 46,02 Kilometern die diesjährige Königsprüfung, oder ?Burzet - Lachamp Raphael? gastierte die ?Monte? zuletzt vor einem Jahrzehnt. Am Samstag führt die Strecke zunächst durch die Region Haute-Loire, bevor am Abend der Transfer Richtung Monaco auf dem Programm steht. Dort findet am Sonntagvormittag nur noch eine abschließende 2,80 Kilometer lange ?Super Special Stage? durch den Hafen statt.

 

Für die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer stellen die Wertungsprüfungen in diesem Jahr absolutes Neuland dar. ?Ich bin einige der Strecken 1991 abgefahren, als ich selbst noch als Eisspion unterwegs war?, bekennt Ford-Pilot Marcus Grönholm. ?Aber davon ist mir rein gar nichts in Erinnerung geblieben??

 

Zusätzlich erschwert wird die Aufgabe für die Teams durch die traditionell unberechenbaren Witterungs- und Straßenbedingungen. In den Bergen wechseln sich trockene Passagen, nasser Asphalt, Schnee und Eis nicht selten innerhalb weniger Kilometer ab. Wie nahezu überall in Europa herrschten zwar auch in Südfrankreich in den vergangenen Tagen verhältnismäßig milde Temperaturen vor. Doch für das kommende Wochenende prognostizieren die Meteorologen winterliche Verhältnisse.

 

Um nicht auf dem falschen Fuß - oder besser: Reifen - erwischt zu werden, müssen sich die Fahrer auf präzise Wettervorhersagen und die detailreichen Informationen der ?Safety Crews? verlassen können. Diese auch ?Eisspione? genannten Teammitglieder dürfen die Strecken kurz vor den Wettbewerbsfahrzeugen unter die Lupe nehmen. ?Wenn sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern, wird es besonders schwierig, sogenanntes "Schwarzes Eis" zu entdecken?, so Ford-Pilot Mikko Hirvonen. ?Auf die Einschätzungen unserer ,Safety Crew´ sind wir dringend angewiesen.?

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