WRC 2021

Neue Regierung von Estland steht hinter WM-Lauf

Die neue Regierungskoalition aus Reform- und Zentrumspartei genehmigt die Unterstützung in Höhe von 2,5 Millionen Euro für die Organisation der Rally Estonia 2021.

Seit dem 25. Januar regiert eine neue Koalition das nördlichste Land im Baltikum. Der als rallyebegeistert bekannte Ex-Premier Juri Ratas musste nach Korruptionsvorwürfen gegen seine Zentrumspartei seinen Rücktritt einreichen.

Die Justizbehörden des Landes hatten Ermittlungen wegen der Genehmigung eines staatlichen Hilfskredits an ein Immobilienprojekt gegen Ratas Partei eingeleitet. Im Sommer vergangenen Jahres wurde einem Finanzdienstleister ein Darlehen in Höhe von knapp 40 Millionen Euro für die Entwicklung eines Immobilienprojekts in der Hauptstadt Tallinn gewährt. Der Entscheidung soll eine unerlaubte Absprache vorausgegangen sein, indem im Zusammenhang mit der Darlehensgewährung eine Großspende an die Zentrumspartei im Vorfeld der Kommunalwahlen im Herbst vereinbart worden ist. Ratas selbst hatte keine Kenntnis von den Vorgängen.

Die neue Premierministerin Kaja Kallas, die mit der Zentrumspartei koalieren muss, um eine Mehrheit im estnischen Parlament zu haben, ließ alle vorab beschlossenen Ausgaben nochmal auf deren Sinnhaftigkeit überprüfen – inklusive der Unterstützung für den WRC-Lauf.

Werbung für Estland

Die verantwortliche Ministerin für Kultur und Sport Anneli Ott verteidigte den Etat. „Der letztjährige Lauf zur Rallye-Weltmeisterschafts, der zum ersten Mal in Estland stattfand, erwies sich als so erfolgreich, dass es in diesem und im nächsten Jahr wieder Teil der WRC ist. Die Regierung unterstützt das Projekt, weil wir an den Erfolg der Rallye Estland glauben.“

Die Ministerin weiter: „Das größte Sportereignis des Landes wurde im vergangenen Jahr weltweit live übertragen und erreichte 740 Millionen Menschen.“

Die Unterstützung durch die Regierung ist für die Organisation der Rallye Estonia entscheidend, da diese sich nicht im erforderlichen Umfang aus den Einnahmen der Veranstaltung selbst finanzieren kann. Auch in diesem Jahr ist aufgrund der Corona-Pandemie mit geringeren Einnahmen zu rechnen. Im letzten Jahr gelang es den Esten zwar, trotz der geltenden Einschränkungen rund 26.000 Zuschauer zu erlauben, allerdings ist die Zahl nicht ausreichend, um das Gesamtbudget von ca. 4,4 Millionen Euro zu stemmen.

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