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Neue Herausforderung für Armin Kremer und Dieter Schneppenheim.

Bei der Rallye Akropolis wird das deutsche Duo mit seinem Ford Focus RS WRC zum ersten Mal in dieser Weltmeisterschaftssaison bei einer Schotter-Rallye starten.

:: Armin Kremer ::

Ford-Werksfahrer Kremer ist für seinen dritten von sechs WM-Starts gut gerüstet: Mit intensiven Testfahrten hat sich der 33-Jährige bereits für den Einsatz auf den steinigen griechischen Schotterwegen vorbereitet: "Wir hatten einen sehr guten Test in der Lausitz. Wir haben verschiedene Einstellungen an Differenzialen und Federn erarbeitet und unterschiedliche Reifen getestet. Ich war überrascht und begeistert, welches Potenzial das Auto auf losem Untergrund hat", berichtet Armin Kremer.

 

Das bestätigt auch die Statistik: In den vergangenen fünf Jahren ging der Sieg in Griechenland dreimal an Ford. Deshalb gelten die Ford-Werkspiloten Carlos Sainz, Markko Märtin und natürlich Vorjahressieger Colin McRae als Favoriten auf den Gesamtsieg.

 

16 extrem harte Schotter-Prüfungen über insgesamt 391 Wettbewerbs-Kilometer stehen vom 14. bis 16. Juni für Kremer und die 32 Mitbewerber in seiner Klasse auf dem Programm. Am 13. Juni hat der Deutsche noch Gelegenheit, seinen Ford Focus RS WRC beim Shakedown-Test einer letzten Funktionsprüfung zu unterziehen. Wenige Stunden später fährt er nach Athen, wo am Vorabend der Rallye die traditionelle Startzeremonie stattfindet.

 

Armin Kremer hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. "Ich will pro Kilometer meinen Rückstand auf die Top-Teams verkleinern und noch näher an die Spitze heranfahren als bei meinen ersten Einsätzen im Ford Focus RS WRC. Aber die Rallye Akropolis ist unglaublich hart." Als der Rallye-Profi aus Friedrichsruhe dort 1999 mit einem seriennahen Fahrzeug zum ersten Mal an den Start ging, musste er bereits nach sechs Wertungsprüfungen mit einem Aufhängungsdefekt aufgeben. "Seitdem haben sich viele Wertungsprüfungen geändert", weiß er. "Deshalb müssen wir im Training sehr konzentriert arbeiten, um den Aufschrieb zu erstellen, da wir die Strecken nur zweimal abfahren dürfen."

 

Die Taktik des Deutschen: "Ich will schnell fahren, aber keine unnötigen Risiken eingehen." Teamchef Erwin Weber hat die Rallye Akropolis bereits viermal als WM-Pilot bestritten und kann Armin Kremer nützliche Tipps geben. "Armin startet als 22. Fahrer in die erste Etappe. Dadurch besteht die Gefahr, dass die vor ihm startenden Autos dicke Steine auf die Strecke geschleudert haben. Auch wenn in der Weltmeisterschaft spezielle Mousse-Konstruktionen zum Druckausgleich vor Luftverlust schützen, ist die Gefahr von zeitraubenden Reifenschäden sehr groß." Das Ziel des Teamchefs: "Armin soll in Griechenland mehr Erfahrungen mit dem Ford Focus RS WRC auf Schotter sammeln und sich gegenüber den anderen Semi-Werksautos mit ungefähr gleich starkem Material behaupten."

 

Armin Kremer hofft, mit starken Zeiten auf der ersten Etappe unter die Top 15 im Gesamtklassement zu fahren. "Dann hätte ich auf der zweiten Etappe einen großen Vorteil", erklärt er. "Denn die ersten 15 Fahrzeuge starten in umgekehrter Reihenfolge und finden damit bessere Streckenbedingungen vor." Beifahrer Dieter Schneppenheim, ebenfalls bereits Griechenland-erfahren, sieht die Herausforderung so: "Es hilft nicht, nur auf Ankommen zu fahren. Bei der Rallye Akropolis sind rund 30 Weltklasse-Piloten am Start. Dort findet man sich schnell im Mittelfeld wieder. Wir müssen moderat attackieren."

 

Die extreme Hitze in Griechenland mit Cockpit-Temperaturen bis zu 70 Grad Celsius dürfte dem Deutschen dabei allerdings nicht zu schaffen machen. "Ich habe in den vergangenen Wochen sehr viel Ausdauersport betrieben und fühle mich vor dem Einsatz richtig fit", gibt sich Kremer sehr optimistisch.

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